Sumatratiger kommen ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor, wo sie erbarmungslos von Wilderern gejagt werden. Zugleich wird ihr Lebensraum immer kleiner, weil der für sie überlebenswichtige Dschungel von Landwirtschaft, Palmölplantagen und Holzplantagen für die Papierindustrie zerstört wird. "Die Fallen bereiten uns zunehmend Sorgen", sagt WWF-Expertin Griesshammer. "Wenigstens in einem Nationalpark müssen bedrohte Tierarten eine sichere Zuflucht haben." Die Fallen bürgen zudem die Gefahr, dass es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier komme: "Verkrüppelte oder kranke Tiger können nicht normal ihrer Beute nachstellen. Sie machen sich stattdessen in Siedlungen über die leicht zu fangenden Nutztiere her und können, wenn ihnen dabei ein Mensch in die Quere kommt, natürlich auch für ihn gefährlich werden." Damit stehe die Akzeptanz der Raubkatzen in ihrem nur noch kleinen Verbreitungsgebiet auf dem Spiel.
Nach Angaben des WWF ist der Bestand der Sumatratiger derart klein, dass der Tod jedes Tieres einen riesigen Verlust darstellt. "Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen Tiger an eine Falle zu verlieren", erklärt Nina Griesshammer. "Wir brauchen jedes einzelne Tier, um die Zukunft der Sumatratiger zu sichern." Der WWF arbeitet gemeinsam mit der Nationalparkleitung von Tesso Nilo und den Behörden daran, die Menschen vor Ort auf die Seite des Tigers zu ziehen. Unter anderem leistet der WWF Aufklärungsarbeit und patrouilliert mit Anti-Wilderer-Teams. Seit 2005 wurden über einhundert illegale Fallen beschlagnahmt, 75 davon in Schutzgebieten. 23 dieser Fallen waren speziell für Tiger ausgelegt worden.
Derzeit kämpft der WWF dafür, das Schutzgebiet des Tesso Nilo-Nationalparks von knapp 38.000 auf rund 100.000 Hektar zu vergrößern. Nur so haben Asiatische Elefanten und Tiger nach Ansicht der Naturschützer überhaupt eine Chance, die nächsten Jahre zu überleben.