Das Verhältnis von Lebens- und Futtermittelproduktion ist völlig aus den Fugen geraten, warnt der WWF. Die Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere verbraucht in Deutschland rund 60 Prozent des Getreides. „Für die Gesundheit, die Umwelt und die Lebensmittelsicherheit ist der übermäßige Konsum von tierischen Erzeugnissen ein Desaster. Wir nehmen deutlich mehr tierische Eiweiße in Fleisch, Eiern, Milch und Käse auf als gesund ist. Pflanzliche Proteine sind gesunde Alternativen und dies ohne Fett und Cholesterin“, sagt Tanja Dräger vom WWF.
Ins Spiel bringt der WWF vor dem Hintergrund derzeit steigender Preise auch eine zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Die EU-Kommission empfiehlt derartige Maßnahmen aktuell ausdrücklich. Sie sollen helfen, dass steigende Lebensmittelpreise wegen des Krieges gegen die Ukraine nicht zu Mangel- oder Fehlernährung führen. Das war laut Kommission zum Beispiel 2008 im Zuge der Finanzkrise der Fall. Damals kauften Haushalte weniger Obst und Gemüse und stiegen auf tendenziell kalorienreiche, nährstoffarme Lebensmittel um.