Obwohl sie insgesamt etwas zurückgegangen ist, bleibt die Wildereirate bedrohlich. Große Sorge bereitet dem WWF insbesondere die Entwicklung der Beitmaulnashörner: Ihre Zahl schrumpfte seit 2017 um durchschnittlich 3,1 Prozent pro Jahr, so dass Ende 2021 nur noch knapp 16.000 Tiere durch Afrikas Natur streiften. Dabei leben 80Prozent der verbleibenden Tiere in Südafrika. Die neuen Zahlen belegen auch, dass Schutzgebiete, in denen lokale Gemeinschaften, der Privatsektor und staatliche Stellen als Partner kooperieren, Nashörnern einen besseren Schutz bieten. „Als Reaktion auf die neuen Zahlen, müssen wir einerseits verstärkt Allianzen bilden und den Nashorn-Schutz stärken sowie zweitens weiterhin gegen die Treiber des illegalen Geschäfts mit Nashorn-Horn vorgehen. Das ist vor allem die hohe Nachfrage aus Asien, gepaart mit der Armut in einigen Nashornländern Afrikas.“
Die pandemiebedingten Reisebeschränkungen hatten 2020 auch die Aktivitäten der Hornschmuggelnetzwerke eingeschränkt, so dass alle vier großen Nashorngebiete - Südafrika, Namibia, Simbabwe und Kenia – vorübergehend niedrigere Wilderei-Raten verzeichneten. Mittlerweise gibt es besorgniserregende Anzeichen dafür, dass die Nashornwilderei zumindest in Südafrika wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehrt.
Als einen ermutigenden Lichtblick wertet der WWF dagegen die steigende Zahl der Spitzmaulnashörner auf knapp 6200 Tiere, ein Zuwachs dieser vom Aussterben bedrohten Art um jährlich etwa 3 Prozent seit 2017. Dies zeige, dass konsequenter Nashornschutz und damit die Schaffung sicherer Lebensräume Wirkung zeigen. Solche Erfolge machten Hoffnung für die Zukunft von Afrikas Nashörnern.