"Die G7 hat keinen Durchbruch für die internationale Klimapolitik erreicht: Die Staats- und Regierungschefs konnten sich immer noch nicht für das Ende des fossilen Zeitalters entscheiden. Auch wenn es Fortschritte gibt – wie die Zusage zu einem vollständig oder überwiegend dekarbonisierten Stromsektor bis 2035 –, der große Schritt bleibt aus. Die Finanzierung von fossilen Infrastrukturprojekten im Ausland wollen die G7 nur mit Einschränkungen in diesem Jahr beenden. Im Jahr 2022, wohlgemerkt. Damit hat sich Deutschland durchgesetzt, mit einem kaum angemessenen Rahmen für neue Gasprojekte, von denen die wenigsten zur Wahrung der Energiesicherheit notwendig sind und im Einklang mit der 1,5-Grad-Grenze stehen. Langfristig darf Energiesicherheit nicht weiter als Ausrede genutzt werden und zu einem fossilen Lock-in führen. Der Blick muss auf dem Ausbau erneuerbarer Energien liegen. Dazu konnten sich die G7 nicht wirklich durchringen – ein problematisches Signal in Richtung COP27 und an alle Vertragsparteien des Pariser Klimaabkommens.
Der ambitionierte Klimaschutz tritt deutlich in den Hintergrund. Dabei hätte es im Vorfeld des Petersberger Klimadialogs und der COP27 im Herbst deutliche Signale gebraucht. Der Ausstieg aus der Kohle braucht ein klares Enddatum und die Abschaffung fossiler Subventionen muss umgesetzt werden, mit klarem Pfad und transparenter Berichterstattung ab 2023. Die G7-Staaten haben es außerdem versäumt, konkrete Fortschritte bei der Zusage der Industrieländer zu machen, 100 Milliarden US-Dollar jährlich für die internationale Klimafinanzierung bereitzustellen und ein neues Finanzierungsziel ab 2025 auszuarbeiten. Es fehlt: Ein klarer Weg bis zur COP27.“