Die Maschenweiten des neuartigen Schleppnetzes sind im unteren Teil deutlich größer als im oberen Teil. Die Erfinder nutzen die Angewohnheit des Schellfisches - auf den es die Fischer abgesehen haben - in einem Netz nach oben zu schwimmen, während Kabeljau und Butt sich nach unten orientieren und so durch die größeren Maschen entkommen können.
"Bei den heutigen Fischerei-Methoden gehen Jahr für Jahr Millionen Tonnen Fisch und andere Meerestiere ins Netz, auf die es die Fischer überhaupt nicht abgesehen haben. Sie verenden oft qualvoll und werden wieder über Bord geworfen. Der WWF fördert darum die Entwicklung intelligenter Netze, um die Beifänge drastisch zu reduzieren", erläutert WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht. Schätzungen gehen von jährlich bis zu 30 Millionen Tonnen Beifängen in der globalen Fischerei aus. "Beifänge sind nicht nur wirtschaftlich unsinnig, sondern sie tragen auch zum Artensterben in den Meeren bei."
Der mit 5.000 US-Dollar honorierte Spezialpreis des WWF-Wettbewerbs geht an die englische Aquatec Group. Das Unternehmen hat kleine Reflektoren entwickelt, die die Schallwellen der Schweinswale reflektieren und sie so von Stellnetzen fernhalten. Die Reflektoren ergänzen die schon seit langem bekannten "Pinger", die selbst Töne erzeugen, um die Wale vor den Netzen zu warnen. "Die Kombination der teuren Pinger mit den preiswerten Reflektoren macht den Schweinswal-Schutz für die Fischer bezahlbar", hofft Schacht.
Zwei weitere Preise im Wert von je 10.000 US-Dollar gingen an Erfindungen zur Rettung von Seevögeln in der Schleppnetzfischerei und für weniger Beifang in der Krabbenfischerei. Für den Wettbewerb "Schlaue Netze", den der WWF seit 2004 durchführt, hatten 70 Teilnehmer aus 22 Ländern Vorschläge eingereicht. Die Gewinner hat eine unabhängige Jury von Wissenschaftlern, Fischern, Ingenieuren, Vertretern der Fischereiindustrie und der Umweltverbände ausgewählt.
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