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Schlussverkauf mit Tigern

Studie belegt: Indonesien setzt Artenschutzgesetze nicht durch

(lifePR) (Frankfurt, )
Nur noch höchstens 500 Sumatratiger (Panthera tigris sumatrae) streifen durch den Dschungel der indonesischen Insel Sumatra. Obwohl sie seit 1996 als vom Aussterben bedroht gelten und der Handel mit Tigerprodukten streng verboten ist, werden die Tiere noch immer in großem Stil gejagt und die begehrten Trophäen teuer verkauft. Dies ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Studie von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm des WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN. Deren Ermittler entdeckten im Verlauf einer groß angelegten Durchsuchungsaktion bei Großhändlern in 28 Städten und Gemeinden auf Sumatra Reißzähne, Krallen, Schnurrhaare, Fell und Knochen von schätzungsweise mindestens 23 Sumatratigern. Insgesamt 326 Geschäfte waren untersucht worden, die Trefferquote lag bei zehn Prozent.

"Die letzten Sumatratiger werden weiterhin Stück für Stück für den schnellen Profit geopfert. Das internationale Handelsverbot für Tigerprodukte ist in Indonesien offensichtlich gescheitert", sagt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler angesichts der Studien-Ergebnisse. Die Ermittler waren bei Goldschmieden, Groß- und Einzelhändlern sowie Antiquitätenläden fündig geworden. Die Tiger wurden dort in pulverisierter und flüssiger Form als Arzneimittel der Traditionellen Chinesen Medizin oder - aus einzelnen Körperteilen gearbeitet - als begehrte Sammlerstücke dargeboten.

In einer Vorgängerstudie aus dem Jahr 2004 waren noch Spuren von mindestens 52 getöteten Tigern nachgewiesen worden. Dennoch kann WWF-Experte Stefan Ziegler keine Entwarnung geben: "Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Dimension der illegalen Tigerjagd gleichgeblieben ist. Das geringere Warenangebot ist unserer Meinung nach ausschließlich auf den drastischen Rückgang der in freier Wildbahn lebenden Tigerbestände zurückzuführen." Erneut habe sich Medan, die Hauptstadt der Provinz Nordsumatra, als eine der Hauptdrehscheiben des Tigerhandels erwiesen. "Unsere TRAFFIC-Kollegen konnten leider bis auf etwas mehr Aufklärungsarbeit kaum ernstzunehmende Maßnahmen gegen den illegalen Tigerhandel feststellen, obwohl die Drahtzieher durch unsere Recherchen sogar den Behörden bekannt sind." Die Studie beweise, dass es um den Artenschutz in Indonesien schlecht bestellt sei. "Solange Schmuggler von illegalen Tierprodukten nicht hinter Schloss und Riegel kommen und der Artentod als Kavaliersdelikt in Kauf genommen wird, haben die vom Aussterben bedrohten Tiger nur wenig Überlebenschancen", stellt Stefan Ziegler fest.
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