Um die Vorteile der Versteigerung aufzuzeigen, legte der WWF eine Analyse des Öko-Instituts und der Universität Cambridge vor. Darin definieren die Wissenschaftler, die wichtigsten Eckpunkte für eine funktionsfähige Versteigerung mit höchstmöglicher Transparenz für alle Marktteilnehmer. Befürchtungen, die Versteigerung sei zu kompliziert, werden in der Untersuchung widerlegt. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Auktionierung nicht zu erhöhten Stromkosten führen müsse. "Es ist entscheidend, möglichst frühzeitig die Spielregeln für eine Versteigerung festzuzurren, damit sich die Unternehmen rechtzeitig auf die Rahmenbedingungen einstellen können", betont Juliette de Grandpré vom WWF Deutschland. Zudem lasse sich so der Handel mit anderen zukünftigen Kohlenstoffmärkten, etwa in Kalifornien und anderen US-Bundesstaaten, die ebenfalls auf Auktionen setzen, wesentlich vereinfachen.
Im nächsten Jahr beginnt die zweite Phase des Europäischen Emissionshandelsystems (ETS). Hier stehen einige Neuerungen an: Nachdem in der Pilotphase, 2005 bis 2007, zunächst alle Zertifikate kostenlos auf der Basis zurückliegender Emissionen vergeben wurden, sollen ab 2008 in Deutschland erstmals rund neun Prozent der Verschmutzungsrechte versteigert werden. Für den WWF ist es wichtig, hier bereits die Bedingungen festzulegen, so dass die Versteigerung möglichst transparent, fair und einfach gestaltet wird. Im nächsten Jahr werde der Grundstein gelegt, damit die Versteigerung möglichst schnell funktioniere.
Die EU-Kommission überarbeitet bis Ende 2008 die Emissionshandelsgrundlagen. Der WWF fordert die Bundesregierung auf, sich bei dieser Revision für eine vollständige Versteigerung einzusetzen. Nur so lasse sich garantieren, dass CO2 einen Preis erhalte und Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen die Kosten für den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase berücksichtigen.
Weitere Informationen:
Die Analyse "Auctioning in the EU-ETS" kann über www.wwf.de heruntergeladen werden.