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Vom "Nice to have" zum "Must have"

(lifePR) (Berlin, )
Unternehmen geben als Motiv für ihre Klimaziele vor allem „gesellschaftliche Verantwortung“ (90 %) und „Reputation“ (93 %) an. Das ergibt eine Umfrage im Rahmen des Projekts „Pathways to Paris“ von WWF Deutschland und PwC Deutschland. An der Online-Umfrage beteiligten sich 101 deutsche Unternehmen aus verschieden Sektoren. Druck von Kapitalgebenden (53 %), verbessertes Riskmanagement (61 %) und Wettbewerbsvorteile (73 %) spielen beim Setzen von CO2-Reduktionszielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.  
 
Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland, sagt: „Erstaunlicherweise scheint vielen Unternehmen nicht klar zu sein, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit verspielen, wenn sie sich nicht transformieren. Wie umfassend Klima- und Biodiversitätskrise auf Geschäftsmodelle, Lieferketten und Risikomanagement wirken werden, wird immer noch nicht angemessen eingepreist.“ 
 
Dagegen steht sogar, dass weit mehr als die Hälfte in der Umfrage angeben, dass ‚Unsicherheiten über die Wirtschaftlichkeit eines Klimaziels‘ ein Hindernis für das Setzen eines Reduktionsziels seien, wie Unsicherheiten über technologische und regulatorische Entwicklungen. „Unternehmen scheinen Angst zu haben, sich in die ‚falsche Richtung‘ zu bewegen, weil es keine eindeutigen Vorgaben gibt. Deswegen muss die Politik hier endlich die richtungsweisenden Leitplanken vorgeben“, sagt Matthias Kopp. 
 
Dr. Nicole Röttmer, Climate Leader Germany bei PwC Deutschland, sagt: „Für eine erfolgreiche Transformation im Sinne des Erreichens der Klimaziele ist es entscheidend, dass der Wandel in der ganzen Breite der Wirtschaft gelingt. Auch Pathways to Paris leistet einen wichtigen Beitrag dafür. Nur im Dialog von Finanz- und Realwirtschaft lassen sich die Anforderungen und Werkzeuge zum Erreichen der Klimaziele herausarbeiten.“

Während vor allem große und umsatzstarke Unternehmen bei ihrer Klimazielsetzung und -berichterstattung auf einem guten Weg sind, fehlen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nach eigener Aussage häufig die entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen. Über alle Sektoren hinweg nennen die Befragten einen klaren regulatorischen Rahmen als wichtigen Faktor für eine fundierte Klimazielsetzung. Unternehmen wollen wissen, an welchen langfristigen Rahmensetzungen – beispielsweise hinsichtlich CO2-Bepreisung, Energiesteuern, Investitions- und Förderprogrammen – sie ihr Geschäftsmodell ausrichten können.
 
Insgesamt haben sich 73 Prozent der Unternehmen bereits ein Klimaziel gesetzt, 19 Prozent arbeiten gerade an einem. Nur 8 Prozent der Umfrageteilnehmer haben sich mit einem Reduktionsziel noch nicht befasst. Allerdings geben auch nur 44 Prozent derjenigen mit formuliertem Klimaziel an, dass ihr Ziel wissenschaftsbasiert sei – beispielsweise auf Grundlage der Science Based Targets Initiative oder ähnlicher Initiativen. 

Download Report: Klimaziele werden vom „Nice to have“ zum „Must have”
 
Download: Ergebnisse der Online-Umfrage bei 100 Unternehmen

Hintergrund
Nextra Consulting hat die Studie im Auftrag des WWF Deutschland erstellt. Die Online-Umfrage wurde Ende des Jahres 2021 durchgeführt. Folgende zehn Sektoren, die im Rahmen des Projekts „Pathways to Paris“ von besonderer Bedeutung sind, standen im Fokus: Stromerzeugung, Herstellung von Zement, Logistik (Straßengüterverkehr), Kunststoffherstellung, Gewerbeimmobilien & Wohnungswirtschaft, Herstellung von Stahl, Automobilherstellung, Ammoniak & Synthesegas, Landwirtschaft (Tierhaltung), Finanzwirtschaft. Insgesamt 101 vollständig abgeschlossene Umfragen flossen in die Analyse ein. Die Studie ist nicht repräsentativ für die deutsche Wirtschaft, erlaubt aber dennoch einen fundierten Einblick in den Status quo der Klimazielsetzung von Unternehmen. 

Weitere Informationen zu „Pathways to Paris“ finden Sie hier: 
www.pathwaystoparis.com

Gefördert wird „Pathways to Paris“ durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK).

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