Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov.
1.000 Bundesbürger ab 16 Jahren wurden repräsentativ im YouGov Panel Deutschland befragt.
Einen sofortigen Rückzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan fordern am stärksten (64%) die der Linkspartei nahe stehenden Bürger. Bei den Sympathisanten von CDU/CSU (30%) und SPD (33%) sind dies hingegen nur rund ein Drittel. Anhänger der Grünen (36%) und der FDP (38%) liegen im Mittelfeld. Die über 50-Jährigen, deren Elterngeneration den 2. Weltkrieg noch voll miterlebt hat, stimmen einem vollständigen Abzug oder zumindest einer Verringerung der deutschen Truppenstärke in Afghanistan in noch deutlich stärkerem Maße zu (69%) als die 20-40-Jährigen (55%). Die höchste und mehrheitliche Zustimmung zu einem unveränderten oder noch etwas erhöhten Engagement der Bundeswehr in Afghanistan findet sich bei den der CDU/CSU nahe stehenden Bürgern (54%).
Derzeit sind rund 65.000 ISAF-Soldaten unter Führung der Nato in Afghanistan stationiert, überwiegend Amerikaner und Briten. Die Deutschen sind mit derzeit etwa 4200 Soldaten drittgrößter Truppensteller der Internationalen Schutztruppe an der sich im Rahmen eines UN-Mandats 42 Nationen beteiligen.
Aktuell ist der seit 2002 andauernde Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan durch den von Deutschland befohlenen Luftangriff auf von Taliban-Kämpfern entführte Tanklastwagen, bei dem es nach Nato-Angaben auch zivile Opfer gab, sowohl innenpolitisch als auch innerhalb der Nato heftig umstritten.
Bundespräsident Köhler regte Ende August beim Besuch eines Gefechtsübungszentrums bei Magdeburg eine breite gesellschaftliche Debatte über das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan an. Altkanzler Gerhard Schröder sprach sich in der vergangenen Woche für eine Beendigung des Bundeswehreinsatzes am Hindukusch bis zum Jahre 2015 aus.