Dies zeigt die aktuelle Ausgabe der Studie "Stromkunden-Wechselbarometer" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG. 1.500 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden repräsentativ zu ihrem Verhalten und ihren Einstellungen als private Stromkunden sowie zum Entscheidungsprozess beim Anbieterwechsel befragt.
Große Marktchancen vor allem für Billigstrom-Anbieter
Die größten "Wechselströme" verlaufen von den Großkonzernen und kommunalen Anbietern hin zu den Discount-Anbietern. Besonders wechselgeneigt für das kommende Jahr sind vor allem die Kunden von EnBW (23%) und RWE (20%). Vattenfall (16%) und insbesondere E.ON (11%) weisen hingegen ein vergleichsweise geringeres Wechselrisiko unter den Bestandskunden auf. Aber auch die Kunden der Discounter - die wie beispielsweise "Yello Strom" (EnBW-Tochter) oder "E wie Einfach" (E.ON-Tochter) im Besitz der "Großen Vier" der Stromkonzerne sind - zeigen sich innerhalb des Billigstrom-Markts als wechselfreudig (19%).
Preis als Hauptwechselgrund
Hauptwechselgründe der Stromkunden sind der generelle Wunsch nach einem günstigeren Lieferanten (68%) sowie aktuelle bzw. angekündigte Preiserhöhungen des jetzigen Anbieters (26%). Fünf Prozent der Wechselwilligen wollen zudem gezielt zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln; ebenso viele sind mit der Kundenbetreuung ihres derzeitigen Stromversorgers unzufrieden.
"Der private Stromkundenmarkt wird, was das Wechselverhalten angeht, mehr und mehr zum zweiten Mobilfunkmarkt", prognostiziert Werner Grimmer, Senior Manager der psychonomics AG. "Strombezieher reagieren heute sehr sensibel auf Preiserhöhungen".
Zu der Wechselstimmung trägt offensichtlich auch bei, dass ein Wechsel des Stromanbieters in den vergangenen Jahren zunehmend "alltäglicher" geworden ist und damit verbundene Ängste abgebaut wurden. So wachsen der Informationsstand und die Sensibilität der Verbraucher hinsichtlich des Produktes "Strom" (Preise, Leistungen, Stromarten und Anbieter) deutlich. Und viele, die bereits einmal gewechselt haben, bleiben auch für die Zukunft wechselaffin. Hauptwechselmotor sind vor allem Informationen im Internet (24%), die Werbung von Anbietern (20%) und Gespräche mit Freunden und Bekannten (16%). Als konkrete Entscheidungshilfe für die Wahl des "richtigen" Anbieters nutzt bereits jeder fünfte Wechsler Stromtarif-Vergleichseiten im Internet.
Ökostrom mit gutem Image und weiteren Wachstumspotenzialen
60 Prozent aller Stromkunden haben zu Ökostrom eine positive Grundeinstellung, 18 Prozent zeigen sich bereit, dafür auch etwas mehr zu zahlen. Lediglich acht Prozent sind negativ gegenüber Ökostrom eingestellt, der Rest ist diesbezüglich neutral. Bislang nutzen neun Prozent der Bundesbürger den Öko-Tarif eines Energieversorgers, vier Prozent einen speziellen Ökostrom-Anbieter und sechs Prozent versorgen sich über die private Hausstromtechnik zumindest teilweise selbst über erneuerbare Energiequellen. Besondere Wachstumspotenziale für Ökostrom-Anbieter zeigen sich insbesondere bei den bis 45-Jährigen und den höher gebildeten Kunden.
Die komplette Studie "Stromkunden-Wechselbarometer" (Ausgabe II/2008) mit zahlreichen Differenzierungen nach Anbietergruppen (Großkonzerne, regionale und kommunale Anbieter, Discountanbieter, Öko-Anbieter) sowie nach Bundesländern und weiteren soziodemographischen Daten ist über die psychonomics AG beziehbar.
Zusätzlich ist ein separater Sonderbericht zum Vertiefungsthema "Der Entscheidungsprozess beim Anbieterwechsel" erhältlich. Die kommende Ausgabe des "Stromkunden-Wechselbarometer", das auch als Omnibus für unternehmensspezifische Fragestellungen genutzt werden kann, erscheint im April 2009.
Weitere Studieninfo: www.psychonomics.de/...
Studienleitung:
Werner Grimmer (Senior Manager) - Tel.: +49 (0)221 42061-294 -
E-Mail: werner.grimmer@psychonomics.de