Für annähernd drei Viertel aller befragten wahlberechtigten Bundesbürger greifen diese Pläne zu kurz. Sie geben an, es gebe noch deutlich mehr Spielraum für Einsparungen.
Dies sind Ergebnisse der täglichen Befragung "YouGov 12nach12" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov. Befragt wurden über 1000 wahlberechtigte Deutsche.
Für ebenfalls drei Viertel der Befragten ist dies auch dringend geboten. Sie gehen nicht davon aus, dass Röslers Reformpläne das Gesundheitssystem der Bundesrepublik finanziell auf eine solide Basis stellen. Dementsprechend skeptisch beurteilen die Bundesbürger die Reformpläne des Gesundheitsministers, die immerhin zwei Drittel aller Befragten mindestens in groben Zügen bekannt sind: 57 Prozent der Bundesbürger beurteilen diese aktuell negativ.
Auch aus den Reihen der befragten Unions- und FDP-Wähler schlägt Röslers derzeit ein eher kühler Wind entgegen: 45 Prozent der Unions- und 40 Prozent der FDP-Wähler beurteilen Röslers Reformpläne aktuell negativ, gelobt werden diese dagegen von weniger als jedem fünften Unions- und FDP-Wähler. Auch hier ist man sich mehrheitlich einig, dass Röslers Pläne bislang nicht das gesamte Einsparungspotenzial im Gesundheitswesen ausschöpfen (CDU/CSU: 77 Prozent; FDP: 74 Prozent) und nicht ausreichend sind, um die finanzielle Basis des Gesundheitssystems der Bundesrepublik zu stabilisieren (CDU/CSU: 69 Prozent; FDP: 57 Prozent).
"Klotzen statt Kleckern: es zieht sich derzeit durch alle Studienergebnisse, dass die Bevölkerung sehr grundsätzliche Skepsis hinsichtlich der Kosteneffizienz des Gesundheitswesens hegt. Von Röslers 'Eröffnungszug' fühlt sie sich hierin bestätigt und wird, frisch motiviert durch die Aufregung um die Zusatzbeiträge, voraussichtlich noch deutlich entschiedenere Schritte einfordern", erläutert Gesundheitsmarktforscher Dirk Weller die Stimmungslage.