Prof. Dr. Michael Hülsmann, komm. Direktor der Abteilung Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie / Universitätsmedizin Göttingen, machte deutlich: Unfallbedingte Zahnverletzungen passieren häufig. Leider ist Eltern, Lehrern und Erziehern häufig nicht bekannt, dass ausgeschlagene Zähne grundsätzlich mit besten Aussichten auf Einheilung und Dauererhalt in den Kiefer zurückgepflanzt werden können. Voraussetzung: Die Gewebe, die der Wurzel des ausgeschlagenen Zahnes anhaften, dürfen keinen Schaden nehmen und müssen daher schnell versorgt werden. "Wir sind froh über jeden Zahn, den wir retten können", so Prof. Dr. Michael Hülsmann.
In der miradent SOS Zahnbox, die eine patentierte, gebrauchsfertige Nährstofflösung enthält, können Zähne bis zu 48 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Nach der Einbringung des Zahnes in die SOS Zahnbox sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. In dem Paket, das in Schulen, Kitas, Schwimmbädern und Sportvereinen möglichst in der Nähe des Erste-Hilfe-Kastens aufbewahrt werden sollte, befindet sich außerdem ein Auswertungsformular als Grundlage für Nachhaltigkeit. Das Formular fragt fachliche Daten zum Zahnunfall ab, dient aber auch als Argument gegenüber der Unfallkassen die Finanzierung der Boxen im zuständigen Bundesland zu übernehmen. "Eine bundesweite Einführung des Zahnrettungskonzeptes ist vorgesehen. In Niedersachsen hat Göttingen die Grundlage geschaffen", berichtet Zahnexperten24-Projektleiter Jörg Knieper, der sich sowohl um die Finanzierung, als auch um die Verteilung der Boxen kümmert, und ergänzt: "Jedes dritte Kind erleidet einen Zahnunfall. Die Zähne hätten in den meisten Fällen mit Hilfe der miradent SOS Zahnbox gerettet und zurückgepflanzt werden können. Das hätte Patienten und Kostenträgern - bei Schulen sind das die Unfallkassen - viel Geld gespart."
Mehr als 350 SOS Zahnboxen werden in den nächsten Tagen an die regionalen Einrichtungen verschickt.