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ZEIT-Umfrage: Jeder dritte Deutsche fühlt „links“

Bundesbürger lehnen Sozialpolitik der Regierung ab / Mehrheit gegen Privatisierung von Staatsunternehmen

(lifePR) (Hamburg, )
Die überwältigende Mehrheit der Bundesbürger lehnt die Sozialpolitik der Großen Koalition ab. In einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der ZEIT erklären 72 Prozent der Befragten, die Regierung müsse mehr für soziale Gerechtigkeit tun, nur 16 Prozent folgen der Regierungspolitik. Nach der Umfrage bezeichnet sich jeder dritte Deutsche als „links“. 34 Prozent sagten, sie seien im politischen Spektrum links zu verorten, 52 Prozent ordnen sich selbst der politischen Mitte zu und nur 11 Prozent der Rechten. Selbst unter CDU-Anhängern sieht sich jeder Vier-te als Teil des linken politischen Spektrums. Bei den SPD-Anhängern sehen sich 39 Prozent als „links“, bei der FDP 23 Prozent und bei den Grünen sogar 76 Prozent.

Die Umfrage, für die Emnid 1 000 Deutsche interviewte, zeigt eine große Zustimmung zu politischen Forderungen, die vor allem von der Linkspartei vertreten werden: 67 Prozent der Befragten wollen Unternehmen wie die Bahn sowie die Energieversorgung in staatlicher Hand lassen. Vor allem von Anhängern der Volksparteien wird diese Haltung geäußert; von den SPD-Anhängern sind 72 Prozent für Staatsunternehmen, von den Unionswählern immerhin 71 Prozent. 68 Prozent der Befragten sind für die Einführung von Mindestlöhnen. 62 Prozent halten die Beteiligung der Bundeswehr an Einsätzen in Afghanistan für „eher falsch“; 82 Prozent fordern, das gesetzliche Rentenalter wieder von 67 auf 65 Jahre zu senken.

Die Sympathie für linke Positionen schlägt sich auch in einer positiveren Haltung zu den Gewerkschaften nieder. So halten 46 Prozent der Deutschen laut ZEIT-Umfrage die Macht der Gewerkschaften für „eher zu klein“ und nur 43 Prozent für „eher zu groß“. Auf die gleiche Frage hatten 2003 noch 51 Prozent der Befragten geantwortet, sie wünschten sich weniger Gewerkschaftsmacht.
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