„Der aktuelle Klimagipfel muss für die Vereinbarung weiterer ehrgeiziger Klimaschutzmaßnahmen weltweit genutzt werden“, fordert Barbara Hendricks, ZdK-Sprecherin für nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung. Sie äußert sich anlässlich des derzeit stattfindenden Petersburger Klimadialogs.
„Die zurückliegenden Wochen haben einige positive Signale für die internationale Klimapolitik gesetzt. Zentrale Akteure wie die EU, die USA und China haben ehrgeizigere Klimaschutzziele bekanntgegeben, die jetzt auch in konkretere Maßnahmen und Instrumente gegossen werden müssen“, so die ehemalige Bundesumweltministerin.
Eine ehrgeizige Klimapolitik heute und ein klar definierter Zielkorridor für die nächsten Jahrzehnte seien auch die Grundlage für die Sicherung von Freiheitsrechten zukünftiger Generationen. Dies habe das Bundesverfassungsgericht in einem wegweisenden Urteil zur deutschen Klimaschutzgesetzgebung letzte Woche entschieden. „Ich halte dieses Urteil für einen Meilenstein in der deutschen Klimapolitik. Es hat den Bundesgesetzgeber dazu verpflichtet, Klimaschutzmaßnahmen nicht unverhältnismäßig stark in die Zukunft zu verschieben und bereits heute einen klaren Zielpfad für den Weg zur Klimaneutralität zu benennen. Das Pariser Klimaabkommen und das darin vereinbarte 1,5 Grad-Ziel müssen dafür der Maßstab sein“, erklärt Hendricks.
Die Gewährleistung von Freiheitsrechten zukünftiger Generationen gelte jedoch nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. „Die Freiheitsrechte vieler Menschen in den Ländern des globalen Südens sind bereits heute durch die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels eingeschränkt. Dies gilt umso mehr für die nachfolgenden Generationen dort, wenn sich der Klimawandel weiter verschärft.“
Daher sei es notwendig, beim Peterberger Klimagipfel, in Vorbereitung des Klimagipfels in Glasgow, auch endlich Fortschritte bei der versprochenen jährlichen Klimafinanzierung von 100 Milliarden Dollar zu machen, die diesen Ländern beim Pariser Gipfel zugesagt wurde. „Im Heute dringend handeln, um in Zukunft mehr Gestaltungsspielräume und Freiheiten zu haben – dies muss unser Kompass sein. Nur so ermöglichen wir allen Menschen weltweit ein menschenwürdiges Leben“, ist Hendricks überzeugt.