„Der Frankfurter Dom liegt im Herzen unseres Landes und der Stadt Frankfurt. Im pulsierenden Leben der modernen Gesellschaft sucht die Kirche ihren Ort, und zwar im Miteinander aller Getauften. Es muss so deutlich werden, dass die Kirche immer mitten in der Welt eine evangelisierende Kirche ist. Der Frankfurter Dom ist ein idealer Ort, um den Synodalen Weg einer Erneuerung der Kirche in Deutschland zu gehen. Mit der Wahl dieses Ortes unterstreichen wir unser Anliegen, den Synodalen Weg als geistliches Geschehen zu verstehen, das bewusst in einer Kirche und nicht in einem Konferenzzentrum stattfindet“, erklärte Kardinal Marx.
Prof. Dr. Thomas Sternberg hob hervor, dass mit dem Ort Frankfurt und dem St. Bartholomäus-Dom ein starkes Zeichen für die Ausrichtung des Synodalen Weges gesetzt werde. „Ich freue mich, dass wir diesen Ort wählen konnten, unmittelbar vor dem 3. Ökumenischen Kirchentag. Vor dem Altar dieser Kirche versammeln wir uns, um in ernsthafter Debatte auszumachen, was an Reformen nötig ist, um glaubwürdig von dem Zeugnis geben zu können, der unser Leben trägt.“
Bischof Georg Bätzing freut sich, gemeinsam mit der Frankfurter Stadtkirche Gastgeber für die Plenarversammlungen zu sein. „Wir wollen von hier einen kräftigen geistlichen und inhaltlichen Impuls setzen, um zu zeigen: Die Kirche in Deutschland geht im Sinne des Heiligen Vaters den Weg einer synodalen Kirche. Bereits 794 war der Vorgängerbau des Frankfurter Doms Ort einer Synode. So stehen wir auf gutem historischen Grund“, erklärte Bischof Bätzing.
Nach jetzigem Stand soll der Synodale Weg am 1. Advent 2019 beginnen. Die erste Plenarversammlung im Frankfurter Dom ist für den 30. Januar bis 2. Februar 2020 geplant.
Zu einer Zwischenbilanz der Arbeit in den zurückliegenden Monaten trifft sich am 13./14. September 2019 in Fulda – um einige Personen erweitert – die bestehende Gemeinsame Konferenz. Sie wurde im Zuge der Würzburger Synode (1971–1975) als ständiges Organ errichtet, dem je zehn Vertreter des ZdK und Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz angehören. Zuletzt hat die Gemeinsame Konferenz am 5. Juli 2019 getagt. Das Treffen der erweiterten Gemeinsamen Konferenz, an dem rund 50 Personen teilnehmen, ist noch nicht Teil des Synodalen Weges, sondern seiner Vorbereitung. Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz wird sich vom 23. bis 26. September 2019 mit dem Synodalen Weg befassen, die Vollversammlung des ZdK am 22./23. November 2019.
Hintergrund:
Der Bartholomäus-Dom ging aus einer karolingischen Kaiserpfalz hervor. Im Mittelalter war er Sitz des kaiserlichen Domstiftes St. Bartholomäus, seit 1356 Wahlort der Deutschen Könige und ab 1562 Krönungsort der römischen Kaiser. Bereits im Juni 794 tagte im heutigen Vorgängerbau die Synode von Frankfurt, die von Karl dem Großen einberufen worden war und Bischöfe und Priester aus dem Frankenreich in Franconofurd (dem späteren Frankfurt am Main) zusammenführte. Damals ging es bei der Synode um verschiedene theologische und politische Fragen.
1239 wurde der Dom dem hl. Bartholomäus geweiht. Der heutige Bau wurde von 1415 bis 1514 nach Plänen des Baumeisters Madern Gerthener errichtet. Er ist eine dreischiffige Hallenkirche mit angesetztem Westturm und hat einen quadratischen Grundriss. Der Dom blieb auch nach der Reformation in Frankfurt katholisch. Ausnahme sind zwei kurze Epochen von 1533 bis 1548 und 1631 bis 1635. Vom Mittelalter bis 1917 war er die einzige katholische Pfarrkirche Frankfurts. Heute gilt der St. Bartholomäus-Dom, der auch die größte Kirche des Bistums Limburg ist, als das bedeutendste Baudenkmal der Stadt Frankfurt.
Hinweis für Medienvertreter:
Die erweiterte Gemeinsame Konferenz am 13./14. September 2019 ist eine Arbeitssitzung, die nicht presseöffentlich ist. Zum Abschluss der Beratungen wird es eine Presseinformation geben. Fotomaterial wird angeboten. Ebenso ist beabsichtigt, die in Fulda diskutierten Texte im Internet bereit zu stellen.
Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von den Pressestellen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, des Bistums Limburg sowie der Deutschen Bischofskonferenz versandt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.