In einem Beitrag für die ZdK-Publikationsreihe SALZKÖRNER bekräftigt Kronenberg: „Die Erklärung ist ein Beispiel dafür, wie sich Katholiken über Grenzen hinweg einer gemeinsamen Geschichte stellen, die bestimmt ist von wechselseitig zugefügtem Unrecht, von Schuld und Not und lange unterbrochener Begegnung in Wahrheit und Freiheit. Sie leistet damit auch einen Beitrag zur Einigung ganz Europas.“
ZdK-Generalsekretär Dr. Stefan Vesper ergänzt: „Die wenige Wochen vor dem Fall der Berliner Mauer und mitten in den politischen Umbrüchen in Polen und anderen Staaten des Warschauer Paktes veröffentlichte Erklärung ist ein Höhepunkt in der deutsch-polnischen Völkerversöhnung. Sie darf aber nicht nur ein Höhepunkt in unserer Erinnerung sein, sie sollte darüber hinaus für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft Anstoß und Orientierung bleiben.“ Vesper verweist hierbei auf das Maximilian-Kolbe-Werk und die Maximilian-Kolbe-Stiftung. Sie organisieren Hilfe für die Überlebenden der Konzentrationslager und Gettos und leisten Beiträge zur Stärkung der Versöhnungsarbeit in ganz Europa.
50 Jahre nach Kriegsausbruch veröffentlichten prominente polnische und deutsche Laienkatholiken die gemeinsame Erklärung „Für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in Europa“. In dieser Erklärung wird der Angriff Deutschlands auf Polen verurteilt. Gemeinsam werden die Opfer und das Leid in Polen und in Deutschland beklagt, um schließlich im Rahmen der politischen Forderungen festzustellen, „dass die Westgrenze Polens dauerhaft Bestand hat“ und „dass die Völker Europas, auch das deutsche Volk, das von der Spaltung Europas besonders betroffen ist, das Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen können“.
Den Text der Erklärung vom 1. September 1989 finden Sie hier.
Den gesamten Artikel „Deutsch-Polnische Völkerversöhnung“ von Dr. Friedrich Kronenberg finden Sie hier.