Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Frankfurt) und Dr. Hamideh Mohagheghi (Paderborn) erläutern: „Die muslimische Antwort auf Kritik, dass ‚das alles nichts mit dem Islam zu tun hat‘ ist genauso irreführend wie die Behauptung, dass alles kausal mit dem Islam zu tun habe. Beides sind essentialistische Zuschreibungen, die falsch sind, weil es viele Weisen gibt, in denen Musliminnen und Muslime ihren Glauben weltweit leben. Wir plädieren daher für eine vernünftige, sachliche und konstruktive Auseinandersetzung mit kritischen Äußerungen und möchten so eine angemessene Auseinandersetzung mit problematischen Islambildern ermöglichen.“
Nach dem Selbstverständnis des Gesprächskreises und der eigenen Glaubens- und Dialogerfahrungen beziehen die Mitglieder des Kreises Position und treten gemeinsam antimuslimischer/m Diskriminierung, Rassismus, Hetze und Hass entgegen. Aus der Grundüberzeugung, dass Christinnen und Christen und Musliminnen und Muslime einander mit großer Wertschätzung begegnen, versteht sich die Erklärung als interreligiöser Beitrag im gesellschaftlichen Dialog. Trotz der vielfältigen Traditionen und unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen der Autorinnen und Autoren gibt es gemeinsame und jeweils auch theologisch begründete freiheitliche demokratische Grundwerte, die für Musliminnen und Muslime sowie Christinnen und Christen uneingeschränkt gelten. Der Text richtet sich an im interreligiösen Dialog engagierte und interessierte Menschen, die im Umgang mit Islamhass argumentativ gestärkt werden sollen. Die Erklärung ist eine Ermutigung, dass Menschen verschiedener religiöser oder weltanschaulicher Überzeugungen im Miteinander Vorurteilen begegnen sowie Ausgrenzungen verhindern.
Die Erklärung finden Sie hier: https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/erklaerungen/detail/Nein-zu-Hass-und-Hetze-Christen-und-Muslime-gemeinsam-gegen-Islamfeindlichkeit-263X/