Dagmar Mensink, seit 2016 gemeinsam mit Rabbiner Andreas Nachama Vorsitzende des Gesprächskreises, unterstreicht: „Dieser Erfahrungsort ist ein großes Geschenk. Der jüdisch-christliche Dialog erschließt immer wieder neue Horizonte, den Glauben an Gott zu verstehen, und er bietet Gelegenheit, gemeinsam für Menschenwürde und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft einzutreten.“
Nachama bekräftigt die Notwendigkeit, den Dialog stetig weiter zu vertiefen: „Für unsere Zeit und alle neuen Zeiten wollen wir im Dialog bleiben, um in verschiedenen Glaubensweisen auf der Suche zu bleiben nach Wegen zu IHM“. Gemeinsam freuen sich beide auf die Jubiläumsfeier, die am 8. Dezember 2021 im Haus am Dom in Frankfurt stattfinden wird. Dabei soll nicht nur zurückgeschaut, sondern auch die Zukunft des jüdische-christlichen Dialogs in den Blick genommen werden.
Beim Trierer Katholikentag 1970 wurde die Gründung eines jüdisch-christlichen Gesprächskreises beim ZDK angeregt. Dabei wurde deutlich, dass die Mitglieder nicht nur organisieren, sondern auch diskutieren wollen. Bis heute bilden die Vorbereitung des jüdisch-christlichen Programms der Katholikentage und die Diskussion grundlegender und aktueller Fragen die Schwerpunkte der Arbeit des Gesprächskreises.
In vielen Erklärungen nahm der Gesprächskreis kritisch Stellung zu Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft und gab Impulse für ein respektvolles Miteinander. Zuletzt waren dabei Zukunft und notwendige Erneuerung der Erinnerungskultur im Fokus. Wiederholt hat sich der Gesprächskreis gegen antijüdische und antisemitische Stereotype in gesellschaftlichen, aber vor allem auch in kirchlichen Kontexten gestellt. Die Darstellung des Judentums in christlichen Kinderbibeln wurde kritisch reflektiert. Die Wertschätzung des je anderen Weges prägte den Gesprächskreis von Beginn an – und damit das klare Nein zur Judenmission, das 2009 in einer eigenen Erklärung nochmals bekräftigt wurde.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.zdk.de/...