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Segnung homosexueller Paare: Lehre der Kirche im Dialog mit der Lebenswirklichkeit halten

Stellungnahme der Vorsitzenden des Forums „Leben in gelingenden Beziehungen“

(lifePR) (Bonn, )
„Die Lehre der Kirche im Dialog mit der Lebenswirklichkeit der Menschen und den Einsichten der Humanwissenschaften weiterentwickeln“: Das betrachten Bischof Dr. Helmut Dieser und Birgit Mock nach der gestrigen (15. März 2021) Veröffentlichung der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre als bleibende Aufgabe des Synodalen Weges. Die Vorsitzenden des Synodalforums „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ äußern sich zur römischen Note zum bleibenden Verbot der Segnung von Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts: „Unser Forum wird diesen römischen Zwischenruf eingehend diskutieren.“ Bischof Dieser und Birgit Mock sind sich einig: „Dass das aktuelle Dokument aus Rom ganz überwiegend dynamische Begrifflichkeiten vorweist, lässt auch auf eine mögliche Weiterentwicklung der Lehre der Kirche hoffen. Dieser geistlichen Übung fühlen wir uns im Synodalen Weg verpflichtet.“

Bischof Dieser sieht in der Stellungnahme der Kongregation für die Glaubenslehre wichtige positive Einschätzungen zur Lebenswirklichkeit homosexueller Menschen. „Zum einen wird vorausgesetzt und damit anerkannt, dass es homosexuelle Paarbeziehungen gibt. Zum anderen wird gesagt, dass in ihnen positive Elemente vorhanden seien, die zu schätzen und hervorzuheben seien, so dass ihnen mit Respekt und Takt begegnet werden müsse“, sagt Bischof Dieser. „Unser Forum diskutiert die gewichtige Frage, wie homosexuelle Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit die Nachfolge Christi verwirklichen können. Dazu fordert die römische Stellungnahme auch ausdrücklich auf: Es gehe darum, homosexuelle Personen anzunehmen, sie zu begleiten und ihnen Wege des Glaubenswachstums aufzuweisen, so dass sie frei und verantwortungsbewusst die eigene Taufberufung annehmen könnten. Dabei wird sogar Verständnis dafür angedeutet, dass der seelsorgliche Wunsch, homosexuelle Verbindungen zu segnen, diesem aufrichtigen pastoralen Willen entspringen könne. Dennoch wird diese Möglichkeit auf dem Stand der heutigen Lehrentwicklung strikt abgelehnt“, so Bischof Dieser.

Birgit Mock verdeutlicht, dass das Synodalforum den Auftrag hat, die Sexuallehre der Kirche vor dem Hintergrund der heutigen Zeit neu zu bewerten. „Um diesem Auftrag gerecht zu werden, ziehen wir verschiedene Bezeugungsinstanzen des Glaubens heran. Zu diesen Quellen gehören eine zeitgemäße Auslegung der Heiligen Schrift, die Tradition und das Lehramt. Ebenso speisen sich unsere Überlegungen aus aktuellen theologischen und humanwissenschaftlichen Erkenntnissen sowie dem sensus fidelium, dem Glaubenssinn der Gläubigen“, so Birgit Mock. Und weiter: „Wenn wir über Menschen und deren vielfältige Beziehungen sprechen, dann müssen wir die Person um ihrer Person willen würdigen. Dabei ist es nicht möglich, die Sexualität einer Person außen vor zu lassen. Sie gehört untrennbar zur Identität eines jeden von uns hinzu. Das gilt auch, wenn Menschen ihre Sexualität verantwortungsvoll und unter unbedingter Achtung der Würde des/der anderen in Beziehungen leben. So heißt unser Forum: ‚Leben in gelingenden Beziehungen‘. Dazu zählen nicht nur Beziehungen zwischen Frau und Mann in einer sakramental geschlossenen Ehe, sondern auch in Liebe, Treue und Verantwortung gelebte gleichgeschlechtliche Beziehungen. Segen ist unverfügbar, das ist richtig. Wir sollten es daher nicht verpassen, in der Liebe dieser Paare Fundstätten Gottes zu erkennen.“

 

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Entsprechend dem Dekret des II. Vatikanischen Konzils über das Apostolat der Laien (Nr. 26) ist das ZdK das von der Deutschen Bischofskonferenz anerkannte Organ, das die Kräfte des Laienapostolats koordiniert und das die apostolische Tätigkeit der Kirche fördern soll. Die Mitglieder des Zentralkomitees fassen ihre Entschlüsse in eigener Verantwortung und sind dabei von Beschlüssen anderer Gremien unabhängig.

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