Die Wirtschaft übernimmt ihren Teil der Verantwortung gegenüber den jungen Menschen. Das belegen sowohl die Daten des Nationalen Bildungsberichtes als auch die Zahl der neuen Ausbildungsverträge, die im vergangenen und im laufenden Jahr noch einmal deutlich gestiegen ist. Das Engagement der Wirtschaft im Ausbildungspakt ist ungebrochen.
Der Nationale Bildungsbericht unterstreicht die Notwendigkeit einer Nationalen Qualifizierungsinitiative. Erfreulich ist, dass die Bundesländer sich hieran nunmehr konstruktiv beteiligen wollen. Ein rohstoffarmes Land wie die Bundesrepublik kann es sich nicht erlauben, rund 25 Prozent der Schulabgänger ausbildungsunfähig aus dem allgemeinbildenden Schulsystem zu entlassen, acht bis neun Prozent sogar ganz ohne Schulabschluss. An diesen Daten hat sich leider seit der PISA-Studie 2000 nichts geändert.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn viele Jugendliche nach Verlassen der Schule zunächst einmal Maßnahmen ergreifen, um ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern. Insofern ist es abwegig, die Effektivität des Übergangssystems generell in Frage zu stellen, wie dies im Nationalen Bildungsbericht anklingt.
Der Bericht fordert eine Weiterentwicklung der Strukturen der beruflichen Ausbildung, um insbesondere Jugendliche mit geringerem Bildungsniveau besser zu integrieren. DIHK und ZDH haben hierzu im vergangenen Jahr eigene Modelle vorgeschlagen. Die Ausbildung im Dualen System ist dabei für die ausbildungsfähigen Jugendlichen nach wie vor ein Garant für eine erfolgreiche Berufstätigkeit. Selbst ansonsten deutliche Disparitäten, etwa bei Personen mit Migrationshintergrund, verschwinden nach einer erfolgreichen Berufsausbildung, wie der Nationale Bildungsbericht bestätigt.
Wichtiger als die im Bildungsbericht aufgeworfene Frage der Schulstruktur ist, dass die Zahl der ausbildungsfähigen Schulabgänger gesteigert wird. Der für den Herbst geplante Qualifizierungsgipfel der Bundeskanzlerin und der Länderchefs muss ein Erfolg werden, um sowohl den betroffenen Jugendlichen als auch den Betrieben die notwendigen Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft aufzeigen zu können. Hier ist die Politik in der Verantwortung!