"Mit diesem Abstimmungsergebnis wurde hoffentlich ein Schlussstrich unter die Internationalen Rechnungslegungsstandards für KMU in Europa gezogen. Das ist die richtige Entscheidung, denn für Handwerk und Mittelstand bringen internationale Rechnungslegungsstandards keine Vorteile. Die vorgelegten IFRS für KMU stellten keine Vereinfachung bei der Rechnungslegung dar. Im Gegenteil, sie hätten durch die komplexen Bewertungsregelungen und die umfänglichen Angaben im Anhang zusätzlichen Bürokratieaufwand und Kosten verursacht, etwa durch die daraus entstehende Notwendigkeit zwei Bilanzen führen zu müssen."
IFRS werden bislang vor allem von Unternehmen genutzt, die an externer Kapitalmarktfinanzierung interessiert sind und über ein internationales Firmennetz verfügen. Erstellt werden die Standards vom International Accounting Standards Board (IASB). Schleyer: "Dem Expertenkreis des IASB fehlen die demokratische Legitimation und eine transparente Funktionsweise. Diese Kriterien müssen aber unbedingt von einem Gremium erfüllt werden, das derart weittragende Entscheidungen trifft." Die durchaus problematischen Grenzen von IFRS und der dort vergebenen tagesaktuellen Marktbewertung zeigen sich aktuell auch in der Finanzmarkkrise im Hinblick auf Wertberichtigungen mit ihrer destabilisierenden Wirkung.