Die Erklärung richtet sich an politisch Verantwortliche von der Kommune bis zum Bund: Politische Entscheidungen ohne statistische Grundlagen sind pure Willkür, so die Verbände.
Im Bestattungs- und Friedhofswesen gibt es in den letzten Jahren viele Veränderungen. Nahezu alle Bestattungsgesetze der Länder, die häufig über Jahrzehnte nicht verändert wurden, sind in den letzten Jahren neu gefasst worden. Allerdings fußen die meisten politischen Entscheidungen auf reinen Mutmaßungen, denn eine geeignete statistische Beschreibung der Situation gibt es nicht. Selbst auf kommunaler Ebene fehlen häufig Daten, insbesondere dann, wenn es neben der Kommune weitere Friedhofsträger gibt.
Entscheidungen rund um die Bestattungen sind wichtige Entscheidungen für die Hinterbliebenen. Eine große öffentliche Aufmerksamkeit erhält das Thema jedoch nicht, da die eigene Betroffenheit zum Glück häufig sich auf einige wenige zu treffende persönliche Entscheidungen beschränkt. Aber genau dann besteht eine erhöhte Gefahr von Entscheidungen, die später bereut werden.
Eine größere Transparenz verhindert Fehler. Deshalb ist es notwendig, dass politische Verantwortliche mehr als bisher über die Bestattungs- und Friedhofskultur wissen. Neben qualitativen Fakten sind dabei quantitative Daten unabdingbar.
Folgende Zahlen erscheinen geeignet, politische Entscheidungen faktisch zu basieren: Zahlen nach Bestattungs- bzw. Beisetzungsart/Jahr, Zahl der nicht im Gemeindegebiet Bestatteten, Zahl der Friedhöfe in Deutschland, Nutzung der Friedhofsfläche nach Funktion (Grabstätten, Wege, Parkflächen, Vorratsflächen) in Prozent.
Eine solche Erfassung steht nicht im Widerspruch zum Bürokratieabbau. Ein Gemeinwesen braucht eine bestimmte Qualität der Eigenorganisation. Dies kann in der notwendigen Qualität eben nur auf der Basis entsprechender Daten geleistet werden.
Die Politik ist demnach gefordert, eine einfache statistische Datengrundlage zum Bestattungs- und Friedhofswesen zu entwickeln.