"Mehr Geld für die Bildung ist die klare Forderung, die aus diesem Bil-dungsbarometer hervorgeht", resümiert Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, Leiter des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, das gemeinsam mit der Schülerhilfe das Bildungsbarometer realisiert. "Dabei haben die Befragten eine präzise Vorstellung davon, in welche Maßnahme das Geld gesteckt werden soll: In eine verbesserte Ausbildung der Lehrkräfte."
Neben den Bildungspolitikern sind es vor allem die Bildungseinrichtungen selbst, die zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen können, so die Einschätzung der Befragten. Sie sehen Änderungsbedarf vor allem bei den Kompetenzen der Lehrkräfte, bei deren Eignung und erst dann bei der Schulstruktur.
"Die systembedingten Defizite der Schule wurden schon immer außerhalb der Schule kompensiert. Durch die veränderten familiären und gesellschaftlichen Verhältnisse sind die Eltern immer weniger imstande, diese Defizite zu kompensieren. An dieser Stelle bieten wir als außerschulischer Bildungsdienstleister den Eltern unsere Hilfe an", erklärt Norbert Milte, Ge-schäftsführer der Schülerhilfe, die Rolle der Nachhilfe im Bildungssystem.
Angesichts der Tatsache, dass die Eltern eine zentrale Stütze für die Schü-lerinnen und Schüler sind, fordern die meisten Befragten Maßnahmen, um den Eltern die Wahrnehmung dieser Aufgabe zu erleichtern. Hier nennen sie vor allem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften bzw. Erzieherinnen.