- 90 Prozent erwarten angemessene Bepreisung von Risiken
- 59 Prozent sagen, dass Finanzierungen schwieriger bzw. teurer geworden sind
- Mehrheit rechnet mit Problemen für Finanzinvestoren mit hohen Fremdfinanzierungen
Die Auswirkungen der Hypothekenkrise in den USA werden von den deutschen Immobilienunternehmen eher als Chance denn als Bedrohung wahrgenommen. Rund 90 Prozent der Befragten erwarten, dass sich die Risiken zukünftig wieder angemessen in den Preisen widerspiegeln werden. Dies wird von den Unternehmen als längst überfällig angesehen. Mit mittelfristig leicht steigenden bzw. gleich bleibenden Immobilienrenditen rechnen rund 44 bzw. 30 Prozent der Unternehmen. Nur ein Fünftel geht von moderat fallenden Renditen aus.
Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Zentralen Immobilien-Ausschusses ZIA unter Führungskräften und Entscheidungsträgern der deutschen Immobilienwirtschaft.
Bei der Frage nach den erwarteten Auswirkungen der Finanzkrise auf den Abschluss von Immobilienfinanzierungen antworteten rund 59 Prozent, dass es schwieriger bzw. teurer geworden sei, Finanzierungen abzuschließen. 41 Prozent der Befragten konnten jedoch keine Nachteile erkennen.
Auch bei den Auswirkungen der derzeitigen Entwicklungen auf die Hypothekenzinsen ist sich die Mehrheit der Befragten einig: Über 54 Prozent erwarten moderat steigende Zinsen. Mehr als ein Drittel gehen hingegen von gleich bleibenden und 7 Prozent von fallenden Zinssätzen aus. Nur eine kleine Minderheit von 4,5 Prozent rechnet in naher Zukunft mit deutlich steigenden Hypothekenzinsen.
Bei sehr hoch fremdfinanzierten Investitionen rechnet die Mehrheit der befragten Unternehmen mit negativen Auswirkungen. Rund 60 Prozent rechnen damit, dass es innerhalb der nächsten zwölf Monate zu signifikanten Problemen bei den Finanzinvestoren kommen wird. Die restlichen 40 Prozent sehen kein Bedrohungspotenzial für die Finanzierungen mit hohem Leverage und erwarten keine nennenswerten Auswirkungen.
„Die erwarteten negativen Auswirkungen der Hypothekenkrise auf die deutsche Immobilienbranche lassen sich in der Umfrage nicht erkennen. Vielmehr werden die aktuellen Entwicklungen differenziert betrachtet und als überfällige Korrektur angesehen“, so Eckart John von Freyend, Vorsitzender des ZIA.
An der Umfrage nahmen rund 250 Führungskräfte und Entscheidungsträger der Immobilienwirtschaft teil.