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2. Kulissenwechsel in der Ausstellung "Vertrautes Terrain – Aktuelle Kunst in/über Deutschland"

Neubespielung einzelner Ausstellungsbereiche im Rahmen eines vierwöchigen Programmwechsels (25.07.–17.08.2008)

(lifePR) (Karlsruhe, )
Der »Resonanzraum« bildet innerhalb der Ausstellung »Vertrautes Terrain« eine dynamische Ausstellungsfläche, die eine wechselnde Bespielung ermöglicht. Um in den vier Monaten der Ausstellungsdauer eine möglichst große Vielzahl an Projekten präsentieren zu können, ändern einzelne Bereiche des »Resonanzraums« im Sinne eines Kulissenwechsels in vierwöchigem Wechsel ihr Programm.

Am 24. Juli findet nun zum zweiten Mal ein solcher Kulissenwechsel innerhalb des »Resonanzraums« statt. Im Bereich des so genannten Schauraums (Schauraum 3) werden dann Arbeiten des Künstlerkollektivs KONSORTIUM unter dem Oberthema Formalismus zu sehen sein.

Auch die Bespielung der sieben Ausstellungswände (Schauwand 3) ändert sich ab diesem Datum. Acht verschiedene DesignerInnen, KünstlerInnen, Projekte und Verlage werden dort neu präsent sein und verschiedene Kunstformen miteinander in Dialog treten lassen.

Der »Resonanzraum« wurde gemeinsam mit dem Künstler Heiner Blum entwickelt und wird von Gregor Jansen, Thomas Thiel und Heiner Blum kuratiert. Hier können noch einmal besondere Akzente im Bezug auf das Oberthema Deutschland gesetzt werden. Im Gegensatz zur statischen, permanenten Ausstellung mit Werken, die vorwiegend der Bildenden Kunst zugerechnet werden können, erlaubt der »Resonanzraum« dem Besucher, Parallelentwicklungen und Referenzen in anderen kulturellen Feldern zu entdecken. Die Idee ist, das Projektionsfeld Deutschland in die Bereiche Literatur, Theater, Design, Architektur, Mode und Musik zu transferieren.

Die neu bespielten Ausstellungsabschnitte werden vom 24. Juli bis zum 17. August 2008 zu sehen sei. Eröffnet wird der im Rahmen des 2.

Kulissenwechsels veränderte Ausstellungsbereich mit einem Vortrag von KONSORTIUM.

2. Kulissenwechsel Eröffnung mit einem Vortrag von KONSORTIUM Donnerstag, 24. Juli um 18 Uhr im »Resonanzraum«

2. Kulissenwechsel - Schauraum Informationen zu den Künstlern:

KONSORTIUM ist der Zusammenschluss der Künstler Lars Breuer, Sebastian Freytag und Guido Münch in Düsseldorf.

»Wir sind Fans! Fans der abstrakten, reduzierten, verweigernden Bild-sprache! Wir sind Begeisterte der Hybris der Moderne, wir sind Exegeten der leeren Bildfläche! Ja, wir haben Vorbilder, wir haben Heroen, denen wir affirmativ unsere Nachfolgerschaft andichten.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, zu zeigen, was Kunst wirklich kann! Mit so einer Kunst steht man ohnehin am Rand des Systems und vor ein paar Jahren fühlten wir uns noch wie in der Fremdenlegion. Unsere Vorstellung ist es, dass Kunstautonomie eine Art Hardcore in der Kunst darstellt - zu diesem harten Kern zieht es uns hin.«

2. Kulissenwechsel - Schauwände Informationen zu den Künstlern:

Auf den sieben Ausstellungsflächen sind folgende DesignerInnen, Küns-tlerInnen, Projekte und Verlage vertreten:

Andreas Bergmann
Eboy
Daniel Herrmann
I Like My Style
Merve Verlag (Merve-Sprechstunde 23.07.-27.07)
raumtaktik
Vektor Gruppe West
Yuka Oyama

Andreas Bergmann (*1970, lebt und arbeitet in Berlin)

Durch das verformte Baugitter sollte ein Bild erzeugt werden, das mit der Macht des Gewohnten bricht und durch das Infragestellen von festgelegten Wahrnehmungscodes zum Überdenken aufruft. Idee und erster Prototyp des Bauzauns entstanden 1998 in Berlin. Zu der Zeit wurde der Mythos der geteilten Stadt durch den Ruf der weltgrößten Baustelle er-setzt. Und wo vorher die Touristen die Mauer entlang marschierten, scharten sich nun die Besuchermassen um die Baugruben des Potsdamer Platzes. Vor dem Hintergrund dieses Phänomens, einer erneuten »Grenzziehung«, setzt der Entwurf an: Wie einst die Feiernden auf der Mauer saßen, sollten sich nun die Touristen in die Zäune setzen. Die vorhandenen Abgrenzungen, die Baustellengitter, wurden so verformt, dass sich pro Element zwei Sitzgelegenheiten, ähnlich den bekannten Gitternetzstühlen, ergeben. Das Bild der Gewebesitzbank vor den markanten Baugruben Berlins kann somit neue Bezugsfelder schaffen oder hintergründige Zusammengehörigkeit der urbanen Kennzeichen der Stadt offen legen.

Weitere Informationen unter: www.andreasbergmann-design.com

Eboy (gegründet 1997 von Steffen Sauerteig *1967 / Svend Smital *1967 / Kai Vermehr *1964, leben und arbeiten in Berlin)

Eboys prall gefüllte Welten generieren sich aus ungezählten Elementen der Alltags-, Konsum- und Popkultur. Sie entstehen aus Pixelgrafiken, die das beschränkte Auflösungsvermögen von digitalen Bildern als Gestaltungsprinzip nutzen. Sie nehmen dabei ironischen Bezug auf die Anfänge der Bildschirmgrafik von Video- und Computerspielen.
Besonderen Anklang fanden ihre isometrischen, mit variantenreichen Szenarien angefüllten Stadtansichten von London, Berlin oder Tokio. Die Eboys verwenden ihre Schöpfungen systematisch modular.

Weitere Informationen unter: www.hello.eboy.com

Daniel Herrmann (*1979, lebt und arbeitet in Ofenbach/Main)

Daniel Herrmann dokumentierte für einen längeren Zeitraum die Menschen und den Raum im Offenbacher Club Robert Johnson. Seine Bilder wurden anschließend flächendeckend auf die Wände tapeziert und bildeten fortan die Tapete für neues Leben und immer neue Bilder. Die Dokumentation wurde mit dem bereits zusammengetragenen Fotoalbum im Rücken der Besucher weitergeführt - die Fotografien des Neuerlebten bilden mit dem bereits Registrierten einen endlosen Tunnel.

Weitere Informationen unter: www.danielherrmann.com

I Like My Style (seit 2007)

Die Website ilikemystyle.net ging im Dezember 2007 online. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt von Judith Banham (San Francisco), Heike Bluemner (Berlin), Klaus-Peter Frahm, Harald Rossbach, Marc Siewert (alle Hamburg) und Adriano Sack (New York). Die Seite ist ein so genanntes Social Network, in dem die Inhalte von den Nutzern bereitgestellt werden: Sie veröffentlichen Fotos von sich selbst und kommentieren die Bilder der anderen. Auf ilikemystyle.net werden die in der Mode üblichen Hierarchien und Informationswege ausgehebelt. Der Nutzer ist Designer, Model, Fotograf und Kritiker zugleich. Die Website wird zum interaktiven Laufsteg.

Weitere Informationen unter: www.ilikemystyle.net

Merve Verlag

Der Merve Verlag hat seit seiner Gründung im Jahr 1970 pro Jahr acht bis zehn Bücher veröffentlicht. In den 1970er-Jahren lag der Fokus des Verlags auf linken Theorien, in den 1980er-Jahren auf dem französischen (Post-)Strukturalismus und in den 1990er-Jahren auf der Medientheorie.
Alle Publikationen, die seit dem Jahr 2000 im Merve Verlag Berlin erschienen sind, werden im Resonanzraum zu sehen und zu lesen sein. Zudem wird der Merve Verlag sein Büro im Rahmen der Ausstellung für eine Woche (23.07.-27.07.2008) von Berlin ins ZKM | Karlsruhe verlegen.

Weitere Informationen unter: www.merve.de

Raumtaktik (gegründet 2003 von Friedrich von Borries und Matthias Böttger)

raumtaktik - räumliche Aufklärung und Intervention erforscht und untersucht gegenwärtige räumliche Entwicklungen und entwickelt daraus räumliche Interventionen. raumtaktik ist nicht ideologisch, sondern pragmatisch. raumtaktik arbeitet nicht strategisch, sondern taktisch.
2006 realisierte raumtaktik gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung den »Fanshop der Globalisierung«. Seit 2007 sind Friedrich von Borries und Matthias Böttger Gastprofessoren für Kunst und öffentlichen Raum an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. 2008 vertreten raumtaktik Deutschland bei der Architektur-Biennale in Venedig.

Weitere Informationen unter: www.raumtaktik.de

Vektor Gruppe West (seit mehreren Jahren in Westdeutschland aktiv)

Graffiti als abstrakte Operation Vektor Gruppe West schafft illegal abstrakte Großgemälde mit Graffitimethoden, vornehmlich als Eingriffe in das äußere Erscheinungsbild von Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs. Einzige Veröffentlichung dieser extrem flüchtigen Werke ist bisher ein Beitrag im Buch/Film »art inconsequence« unter dem Pseudonym einer Einzelperson. Dieser wird in der illegalen Szene kontrovers diskutiert.
Bernhard Uske schreibt: »Die Ausverleibungstendenz der >Institution Graffiti< vermag die Ikonen des Reduktionismus, des Serialismus, des Konstruktivismus, des abstrakten Expressionismus an die frische Luft zu bringen und mitten ins Leben zu sprengen. Das Graffiti hat vom einnehmenden Wesen der Institution Kunst gelernt und teilt die gehegten Bestände zum Nutzen der Kunst großzügig unter freiem Himmel aus.«

Yuka Oyama (*1974 in Tokio, lebt und arbeitet in Berlin)
Oyama betreibt ein performatives und kollaboratives Schmuckdesign, das die Funktion von Schmuck vollkommen neu interpretiert. Mit ihren Schmuck-Quickies-Aktionen bestückt sie zum Beispiel die Besucher einer Ausstellung zur Unterstützung ihrer individuellen Ausstrahlung. Am Ende sind Menschen mit Plastikschläuchen oder einem Tennisschläger so reizend verspielt und gleichzeitig ästhetisch irritierend behängt, dass man nicht mehr weiß, ob man hier von Schmuck, Dekoration oder Kunst sprechen kann. 2007 animierte Yuka Oyama die Bewohner eines tristen Wohnblocks in Ost-Berlin in einer großen Aktion nicht sich selbst, sondern gleich ihr ganzes Haus zu schmücken.

Weitere Informationen unter: www.dearyuka.com
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