Mit einer speziell für diesen Anlass geschaffenen Inszenierung entführt das ZKM die Gäste des Galaabends in virtuelle Fauna- und Flora-Welten, noch nie gesehene Feuerwerke und Architekturen, die die berühmte historische Kulisse buchstäblich in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Auf ihrem Weg zum Schlosshof werden die Ministerpräsidenten zuerst einen Torbogen von 12 Meter Länge durchschreiten, der sich durch die Installation von zwei Videowänden in eine virtuelle Grotte verwandelt. Beim Gehen lösen die Ministerpräsidenten florale und amphibische Muster aus, die sich wie evolutionäre Echos entwickeln. Die Gäste schreiten im Torbogen-Tunnel zu akusmatischen Klängen durch den Fluss einer arkadischen Unterwasserwelt mit virtuellen Lebewesen.
Auf der Fassade des Friedrichsbaus des Heidelberger Schlosses werden Großprojektionen zu sehen sein, die vom Team des ZKM in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Firma GoYa! realisiert wurden. Die Fassadenprojektionen, zu der das ZKM auch eine Klangkomposition entwickelte, gewährt ungewöhnliche Einblicke in den historischen Friedrichsbau und bietet mithilfe sich selbst generierender Konstruktionen eine Vision zukünftiger Architektur.
Durch den ganzen Schlosshof hindurch wird eine Lichtlandschaft des Karlsruher Künstlers Rainer Kehres mit etwa 100 Lampen den Weg illuminieren. Die Lampen wirken dabei wie leuchtende Pilze, die die Gäste vom zweiten Torbogen bis hinunter zum Fasskeller leiten.
Im Gewölbekeller des Schlosses präsentiert das ZKM zwei interaktive Environments. "Akousmaflores" ist eine visuell-akustische Installation des französischen Künstlerpaares Scenoscosme. Der "hängende Garten" mit echten Pflanzen reagiert auf die Berührungen der Besucher, jede Pflanze antwortet dabei mit eigenen Klängen. Um die "Akousmaflores" hören zu können, reicht es, die Blätter und Stängel vorsichtig anzutippen, zu streicheln oder festzuhalten, damit sie zu den Menschen "sprechen". Die multi-user Installation Bubbles von Wolfgang Muench und Kiyoshi Furukawa lässt die Besucher mit einer Echtzeit-Simulation von umherschwebenden Seifenblasen interagieren. Die virtuellen "Bubbles" erkennen sowohl die Berührung durch die menschlichen Schatten als auch die Richtung, aus der sie angestoßen werden. Die Schattenspiele erzeugen eine Art akustisches Glasperlenspiel. Am ZKM entwickelt, ist die Installation mittlerweile eine Ikone der interaktiven Kunst, mit der Akteure aller Altersgruppen poetisch und intuitiv spielen können.
Zum Abschied gibt es als Projektion auf der Schlossfassade ein neuartiges, florales Feuerwerk zu sehen. Blumen schießen in Zeitraffer wie Feuerwerksraketen mit entsprechenden Klängen in die Höhe und überstrahlen die Renaissance-Architektur.
Von der Unterwelt des Wassers bis zur Oberwelt der Sterne erstrahlt ein virtuelles biomorphes Universum.
Konzept und Umsetzung wurden vom ZKM in enger Abstimmung mit dem Staatsministerium Baden-Württemberg realisiert. Unter der Leitung von Peter Weibel waren beteiligt: Bernd Lintermann, Ludger Brümmer, Götz Dipper, Philipp Baumgarten, Rainer Kehres. Koordination: Martin Haeberle und Wolfgang Knapp