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David Link: Monster Resurrection - Eine Archäologie rechnender Maschinen

Modul der Ausstellung Infosphäre

(lifePR) (Karlsruhe, )
Alte Maschinen sind wie Ungeheuer – furchteinflößend und beeindruckend zugleich. Frühe Computer und legendäre Codebreaker wie die Turing Bombe faszinieren in ihrer Komplexität und Größe noch heute. Es bedarf der gemeinsamen Anstrengung von Geist und Ingenieurskunst, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Die Videoinstallation Monster Resurrection von David Link zeigt vier britische Ingenieure und Kuratoren bei ihrem medienarchäologischen Vorhaben: Christopher P. Burton, John Harper, Tony Sale und Doron Swade rekonstruierten in jahrelanger, intensiver Arbeit vier Automaten, die zu den Meilensteinen der Geschichte rechnender Maschinen zählen und als Vorläufer des modernen Computers gelten.

David Link ist Programmierer, Medientheoretiker und Künstler. Im Zentrum seiner derzeitigen Forschung steht die Entwicklung einer Archäologie von auf Algorithmik beruhenden Maschinen. Die in der Videoinstallation versammelten Interviews erzählen vom Nachbau der Difference Engine No. 2, die Mitte des 19. Jahrhunderts vom englischen Mathematiker Charles Baggabe entwickelt wurde, und der Manchester Baby von 1948, dem ersten Computer weltweit. Außerdem berichten die Ingenieure von der Rekonstruktion der Automaten Turing Bombe und Colossus, die während des Zweiten Weltkriegs unter großer Geheimhaltung im berühmten Bletchley Park entstanden. Mit Hilfe dieser elektromechanischen Geräte gelang es britischen Wissenschaftlern und Kryptoanalytikern wie Alan Turing, die von Enigma verschlüsselten Funksprüche des deutschen Militärs wieder lesbar zu machen.

Da die Apparate heute zerstört sind oder nie fertiggestellt wurden, konnten sie lediglich anhand von Originalplänen und Fotografien rekonstruiert werden. Medienarchäologische Projekte wie diese sind unverzichtbar für die Forschung, da sich nur auf ihrer Grundlage eine verlässliche Geschichte dieser Maschinen und der auf ihnen ausgeführten Algorithmen schreiben lässt.

Monster Resurrection begleitet die Teamleiter dieser vier Projekte, ihren Werdegang, das Aufkeimen des Interesses an den alten Apparaten und die Durchführung des Rekonstruktionsprojektes im Detail. Was waren die Faktoren, die es ermöglichten, Authentizität zu erreichen? Und wie wurden diejenigen Teile der Maschine kenntlich gemacht, wo dies nicht möglich war? Ergänzt werden die Interviews durch Demonstrationen der vier Repliken, um den Einblick in ihr Funktionieren zu ermöglichen.

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