Die Retrospektive im ZKM | Medienmuseum zeigt einen Überblick über die künstlerischen Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers, Philosophen, Mathematikers, Wirtschaftswissenschaftlers, Komponisten und Musikers. Sein transdisziplinäres Wirkungsfeld, die Verknüpfung vieler verschiedener Genres wie auch sein politisches Engagement zeichnen Henry Flynt zu einem bislang verkannten Allround-Talent aus.
Zusammen mit zahlreichen Veröffentlichungen, Dokumenten und weiteren Archivalien erlaubt die signifikante Auswahl seiner Arbeiten, das komplexe Werk Flynts in seiner historischen Genese zu erfassen und es im zeitgeschichtlichen Zusammenhang einzuordnen. Sein Begriff der "Concept Art" geht auf einen von Flynt verfassten Aufsatz für die Publikation "An Anthology" zurück, die von La Monte Young und Jackson Mac Low 1963 herausgegeben wurde. Flynts Begriff ermöglichte eine neue, kritische Auseinandersetzung mit dem traditionellen Begriff von Kunst und wurde stilgebend für die künstlerische Produktion der 1960er- Jahre.
"Flynt ist der Begründer des Aktivismus. Das ist die politische Aktionskunst, die sich nicht auf das Individuum, den Körper, die Kunst zentriert, sondern auf die Zustände der Gesellschaft. Ein Modell, das heute weltweit, von Russland bis China, wiederbelebt wird." (Peter Weibel)
Im Rahmen der Ausstellung wird ab Mitte März zusätzlich der Subraum des ZKM_Kubus mit einer Klanginstallation von Henry Flynt bespielt. Diese Arbeit von Flynt lehnt sich an das "Illuminatory Sound Environment" an, das bereits 1979 in "The Kitchen" in New York erlebbar war. Das Projekt ist eine Kooperation von Henry Flynt und Catherine Christer Hennix.
Kurator: Hans-Jürgen Hafner