Über 400 Kunstwerke von mehr als 100 KünstlerInnen stehen für unterschiedliche Positionen aus Ost und West, darunter Willi Baumeister, Joseph Beuys, Sibylle Bergemann, Chargesheimer, Carlfriedrich Claus, Hanne Darboven, Arno Fischer, Katharina Fritsch, Hermann Glöckner, Andreas Gursky, Georg Herold, Rebecca Horn, Jürgen Klauke, Helga Paris, Peter Piller, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Strawalde, Günther Uecker und Corinne Wasmuht. Den Kuratoren liegt daran, "einen international sehr erfolgreichen und innerhalb Deutschlands kaum bekannten Grundstock zu würdigen, eine Art intellektueller und künstlerischer Proviant durch die Jahrzehnte."
Der Kunstbestand des ifa hat sich auf einzigartige Weise entwickelt.
Einzel- und Gruppenausstellungen wurden für die weltweite Präsentation deutscher Kunst im Ausland erstellt - und gingen auf Weltreise. Durch das offene Sammlungskonzept wurden die Werke für die weltweiten Ausstellungstourneen des ifa von jeweils beauftragten Kuratorinnen oder Kuratoren ausgewählt. Die Nähe unterschiedlicher Fachleute zu den KünstlerInnen bewirkte ein geistesgegenwärtiges und pluralistisches Abbild der künstlerischen Entwicklungen. Diese Nähe erklärt, warum die prozessorientierten, schwer musealisierbaren Praktiken der Fluxus- Bewegung heute einen Schwerpunkt des ifa-Bestandes bilden. Ebenso werden die feministische Kunst seit den 1970er Jahren und die heute selbstverständliche Bedeutung von Künstlerinnen für das Kunstgeschehen dokumentiert.
Nach dem Fall der Mauer gingen Teile des Bestandes des Zentrums für Kunstausstellungen der DDR in die ifa- Sammlung ein. Die erstmals in dieser Dichte zusammengestellte Präsentation von Kunstwerken aus Ost und West bricht mit dem künstlerisch unergiebigen BRD-DDR-Schema.
Die tatsächliche Entwicklung der Kunst richtete sich nicht nach dem Vorbild der politischen Geschichte, wie viele künstlerische Parallelen und untergründige Beziehungen offenbaren. So kann die Geschichte der Fotografie seit den 1950er Jahren aus dem ifa-Bestand prägnant dargestellt werden. In der Ost-West-Gegenüberstellung zeigt sich, dass die ostdeutsche Fotografie die unabhängigste visuelle Gattung innerhalb des zentralistischen Systems war.
Es erscheint ein Katalog. Im Anschluss präsentiert das ifa die Ausstellung im Museum of Modern Art, Moscow (Museum für Moderne Kunst, Moskau).
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