Auf der Messe UNPAINTED in München präsentiert das ZKM die interaktive, audiovisuelle Installation reacTable aus dem Jahre 2005. Der reacTable ist ein elektronisches Musikinstrument mit einem revolutionären Interface, das Ton, Rhythmus und Musik in eine greifbare und sichtbare Erfahrung verwandelt. Das Instrument steht in der Tradition klassischer, modularer Synthesizer, lässt jedoch die Komplexität elektronischer Musik durch sein intuitives Interface vergessen. Der reacTable wurde von einem Team digitaler Musikinstrumentenbauer, bestehend aus den beiden Österreichern Martin Kaltenbrunner und Günter Geiger sowie den beiden Spaniern Sergi Jordà und Marcos Alonso an der Music Technology Group der Universität Pompeu Fabra in Barcelona entwickelt. Dieses multidisziplinäre Team von Wissenschaftlern, Musikern und Designern wurde für dieses Werk mit internationalen Preisen wie dem Prix Ars Electronica Golden Nica, zwei D&AD Yellow Pencils und dem Preis der Stadt Barcelona ausgezeichnet.
Kreative Entwicklungen jenseits wirtschaftlicher Strukturen fördern und das bisher Undenkbare denkbar machen - das ist das Ziel des AppArtAwards, der am 11. Juli 2014 vom ZKM | Karlsruhe und seinen Partnern bereits zum vierten Mal vergeben wird. Auf der Messe präsentiert das ZKM eine Auswahl der besten Apps der letzten drei Jahre, die zeigen, dass mobile Medien Schlüsselwerkzeuge der zeitgenössischen Zivilisation geworden sind. Mobile Kunstapplikationen stellen sich als die neuen Kunstformen dar, die zeigen, wie Kunst im Zeitalter der digitalen Distribution funktioniert und wie sie sich verändert. Neue Praktiken der Kooperation, kollektive Kreationen und Handlungsformen eröffnen sich.
Wie sich unser Gebrauch von Schrift und Sprache im Zeitalter der technischen Medien und des alphanumerischen Code kulturell verändert hat, darauf verweist die Ausstellung SCHRIFTFILME, die seit dem 16. November im ZKM zu sehen ist. Eine Auswahl an Schriftfilmen präsentiert das ZKM auf der UNPAINTED über ARM-Codes; zu sehen sind u.a. John Baldessari, I Will Not Make Anymore Boring Art, 1971, Ruud Jansen / Litsa Spathi, A Red Silence, 2007, Eduardo Kac, OCO, 1985, Peter Weibel, Selbstbeschreibung, 1974. Ob als Kunstfilm, Spielfilm, Werbefilm oder Musikvideo, der Schriftfilm hat sich seit der Pionierzeit des Filmes etabliert und auf viele Bereiche ausgeweitet. So sind die Bleilettern aus den Anfangszeiten des Buchdrucks, die ersten beweglichen Buchstaben überhaupt, auf die Bildschirme des 21. Jahrhunderts gewandert, wo ihre Vielseitigkeit mit den zunehmenden analogen und digitalen Arbeitsmöglichkeiten stetig wächst. Fokussiert auf den künstlerischen Schriftfilm ist die Ausstellung als begehbares Archiv gestaltet.
Zugleich erhält der Besucher auch die Möglichkeit, sich interaktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.