Präriehunde sind Publikumslieblinge. Sie erinnern ein bisschen an kleine Männchen oder Teddybären. Immer öfter ist im Zoo Basel ein Trupp "Neuzuzüger" aus dem Zoo Köln auf der Aussenanlage des Nagerfelsens bei einer seiner Hauptbeschäftigungen anzutreffen, beim Fressen oder Buddeln. Viele Besucher halten die süssen Kerlchen für Murmeltiere. Diese gehören ebenfalls zu den Nagetieren, sind aber deutlich grösser.
Mit ihrer verborgenen Lebensweise entziehen sich Präriehunde unter Zoobedingungen beinahe jeglicher Kontrolle. Wenn sich eine Familie im Herbst für die Winterruhe verabschiedet, ist deshalb immer ungewiss, ob auch alle Mitglieder die lange, kalte Jahreszeit heil überstehen werden. Im Frühjahr 2007 ist leider kein Tier mehr zum Vorschein gekommen. Nach einem Jahr Pause wagt der Zolli mit zwei neuen Gruppen aus Rotterdam und Köln einen Neuanfang.
Die ursprüngliche Heimat der Präriehunde sind die weiten Grassteppen im Westen der USA, die im 19. Jahrhundert gleichzeitig 60 Millionen Bisons und ebenso vielen Gabelböcken Nahrung boten. Mit der Bewirtschaftung der Weideflächen durch Farmer und durch systematische Vernichtungsaktionen sind die Nager auf etwa zwei Prozent ihres Verbreitungsgebiets zurückgedrängt worden. Sie leben heute vor allem noch in Schutzgebieten und Nationalparks. Leider wurden die Präriehunde vielerorts ausgerottet, bevor ihre Aufgabe im Naturhaushalt der weiten Grassteppen bekannt war. Forschungen der letzten 50 Jahre haben gezeigt, dass diese Tierart für eine Reihe weiterer Arten und die Bodenqualität von besonderer Bedeutung ist. Ihre weit verzweigten unterirdischen Gangsysteme lockern und belüften den Boden nachhaltig und sorgen damit dafür, dass der Wurzelbereich der Pflanzen längere Zeit feucht bleibt. Grasland mit Präriehundvorkommen weist deshalb eine vielseitigere, an Kräutern reichere Grasnarbe auf als Weiden ohne diese Nager. Die Höhlensysteme bieten zudem zahlreichen anderen Tierarten Unterschlupf. Ausserhalb ihrer Höhlen sind Präriehunde sehr exponiert und werden vom Silberdachs, Luchs, Kojoten, Adler, verschiedenen Falkenarten und der Prärieklapperschlange erbeutet. Babys sind selbst vor Artgenossen nicht sicher. Weibchen plündern während der Stillzeit ganz gerne unbewachte Kinderstuben aus dem näheren Verwandtenkreis.