Das Rüsselspringer-Paar im Etoschahaus im Zoo Basel hat am 4. Juli wieder für Nachwuchs gesorgt. Wie alle Rüsselspringer-Babys sind die Kleinen als Nestflüchter bereits mit einem richtigen Fell ausgestattet zur Welt gekommen und flitzten vom ersten Tag an, als Miniaturausgaben ihrer Erzeuger, im Terrarium herum. Rüsselspringer gebären meist Zwillinge und dulden ihre Kinder nur rund vier in Wochen ihrer Nähe. Die Kleinen müssen sich danach ein eigenes Revier suchen oder werden im Zolli in ein anderes Terrarium gesetzt.
Ihren Namen verdanken die grauen Springer den langen Hinterbeinen, mit denen sie unglaublich flink unterwegs sind, und einer zu einem kurzen, beweglichen Rüssel verlängerten Nase. Mit ihrem braunen Fell, den behaarten runden Ohren und den dunklen Knopfaugen werden sie fälschlicherweise oft für Mäuse gehalten. Rüsselspringer sind aber weder mit den Nagetieren noch mit Insektenfressern verwandt, auch wenn Insekten zu ihrer Leibspeise zählen. Ihre Verwandtschaft ist bis heute noch immer nicht umfassend geklärt, deshalb werden sie heute einer eigenen Ordnung, derjenigen der Rüsselspringerartigen, zugeordnet . Zu dieser zählen auch die Rüsselhündchen, Rüsselratten und Elefantenspitzmäuse, alles Spezialisten mit einem verlängerten Riechorgan, mit dem sie selbst Ameisen aufspüren.
Rüsselspringer leben in kargen Landschaften Südwestafrikas. Da die Insekten auf ihrem Speiseplan in diesen Regionen nicht allzu zahlreich sind, können sie es sich nicht leisten, in grossen Gruppen zu leben. Selbst Männchen und Weibchen finden sich in der Natur nur zur Paarungszeit. Mit ihrem ausgezeichneten Gehör – selbst anfliegende Eulen werden wahrgenommen – und dank ihres hervorragenden Ortsgedächtnisses kommen sie in riesigen Territorien zurecht. Mitunter besiedelt ein Rüsselspringer-Paar ein Revier in der Grösse von bis zu einem Quadratkilometer. Je mehr Futter zur Verfügung steht, desto freundlicher sind die Tiere untereinander und desto kleiner werden die Reviere.
Neu sind die Springer und Sprinter übrigens auch auf der grossen Innenanlage zusammen mit den Klippschliefern und Borstenhörnchen zu sehen. Wenn sie nicht gerade durch die Gegend flitzen geniessen sie ein ausgedehntes Sonnenbad und strecken alle Viere von sich.