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ZOO BASEL

Weltrekord im Zoo Basel

(lifePR) (Basel, )
Eine neue Studie hat überraschendes zu Tage gebracht: im Zoo Basel lebt eine sehr hohe Artenvielfalt in den Flächen zwischen den Gehegen. Gemeint sind nicht die entwichenen Tiere, sondern die freilebenden Arten im Basler Zoo. In einer aussergewöhnlichen Pionierstudie erfassten Fachleute die Vielfalt der zwischen den Gehegen lebenden Tiere und Pflanzen.

Die 3110 nachgewiesenen Kleintier- und Pflanzenarten bedeuten weltweit einen Rekord. In keinem Stadtpark oder Zoologischen Garten wurde bisher eine ähnlich hohe Vielfalt an wildlebenden Arten registriert.

Gefährliche "Nützlinge"

Wer kennt und liebt sie nicht: die Marienkäfer. Sie gelten als nützliche Helfer beim Kampf gegen Blattlausplagen. In der Absicht einen zusätzlichen Nützling zu erhalten, wurde vor wenigen Jahren aus den USA ein ursprünglich in Asien beheimateter Marienkäfer (Harmonia axyrides) in Europa eingeführt. Dieser ist grösser als unsere heimischen Arten und hat auch einen grösseren Appetit. Ohne Rücksicht werden nun andere Marienkäfer verschlungen. Ob die neu eingeführte Art eine Gefahr für die europäischen Arten darstellt, werden Untersuchugen in den nächsten Jahren zeigen.

Blutaufrischung aus der Wildnis

Die Biberratte, auch Nutria genannt, ist eine aus Südamerika stammende Nagetierart. Die fast reinen Vegetarier ernähren sich von Blättern, Stängeln und Wurzeln der Wasserpflanzen. Im Zolli ist die Nutria-Anlage neben dem Affenhaus zu finden. Biberratten werden an vielen Orten in Pelzfarmen gehalten. Aus diesen können immer wieder einige Individuen entweichen. So kommen freilebende Nutrias über weite Teile von Europa vor, auch im Elsass. In den letzten Jahren sind zwei wildlebende Biberratten dem Birsig folgenden in den Zolli eingewandert. Tierpfleger haben die unangemeldeten Neuankömmlinge zum bestehenden Familienverband gebracht: Sie wurden ohne Probleme akzeptiert!

Unterirdische Wühler

Weltweit gibt es über 3000 Regenwurmarten. In den Böden des Zollis wurden insgesamt 15 Arten gefunden. Die Regenwürmer kommen in hohen Dichten vor, wurden doch im Durchschnitt 188 Individuen pro Quadratmeter gezählt. Hochgerechnet auf die gesamte Fläche des Zolli bedeutet dies ein Gewicht (oder Biomasse) von rund 6000 kg. Das ist deutlich mehr als das Gewicht eines ausgewachsenen Afrikanischen Elefanten (4000-5000 kg). Durch ihre Wühlarbeit lockern die Regenwürmer den Boden auf und reichern ihn mit Nährstoffen an. Ohne die immense Arbeit der Regenwürmer würden die Pflanzen und Bäume weniger gut gedeihen.

Weissstörche im Zolli - eine Erfolgsgeschichte

Viele Besucher halten die Störche fälschlicherweise für Zootiere. Dies trifft aber nicht zu. Die natürliche Besiedlung des Zolli begann Ende der 1970er-Jahre, als einzelne Vögel aus dem Schweizer Wiederansiedlungsprojekt den Weg nach Basel fanden. 1982 brütete erstmals ein Paar zugewanderter Störche. In den letzten 5 Jahren bauten die Störche 14-18 Nester im Zolli. Die Zahl der schlüpfenden Jungen ist jeweils stark vom vorherrschenden Wetter abhängig und schwankte dementsprechend von 12 (im Jahre 2002) bis 37 (2003). Während die Jungstörche im Spätsommer fortziehen, bleiben einige Altvögel in der Region Basel und übernachten regelmässig auf den Horsten im Zolli.

Nachahmer

Spinnen sind für ihre Netze bekannt, die oft sehr kunstvoll konstruiert sind. Es gibt aber auch solche, die keine Netze spinnen, wie die frei jagende Rindensackspinne Zodarion rubidum. Diese ist auch in Sachen Ernährung besonders. Während die meisten Spinnen Nahrungsgeneralisten sind, spezialisiert sie sich auf Ameisen als Beute. Um den sehr wehrhaften Ameisen nicht selbst zum Opfer zu fallen, zeigt sie diverse Anpassungen. Das erste Beinpaar wird in der Luft getragen und gleicht dadurch den Antennen der Ameisen. Auch ahmt sie den Gang der Ameisen nach. Trifft sie auf eine Ameise, beisst sie diese blitzschnell ins Bein und wartet in sicherer Entfernung bis die Ameise gelähmt ist, um sie ins Nest abzuschleppen.

Büffelzikade

Mit ihren hornartigen Fortsätzen auf dem Halsschild und ihrer gedrungenen Gestalt sieht sie einem Büffel tatsächlich nicht unähnlich und trägt daher ihren Namen Büffelzikade (Stictocephala bisonia) zu Recht. Wie der Bison stammt sie aus Nordamerika und wurde erst 1979 in der Reinacherheide zum ersten Mal in der Schweiz gefunden. Die Büffelzikade gehört zu einer Familie mit häufig sehr bizarr gestalteten Vertretern, die ihre Heimat in den Tropen oder Subtropen haben. Im reich strukturierten Zolli bereichert sie die Insektenfauna. In Monokulturen von Gehölzen wie z. B. Obstbäumen kann sie aber durchaus grossen Schaden anrichten.

Älter als die Dinosaurier

Seit über 300 Millionen Jahre, somit lange vor den Dinosauriern, existieren kleine zarte Insekten der Ordnung der Springschwänze. Ihr Name leitet sich von ihrem Sprungvermögen ab, das die meisten Arten besitzen. Durch das schnelle Strecken einer Sprunggabel auf der Bauchunterseite werden die nur wenige Millimeter langen Tiere oft mehrere Zentimeter weggeschleudert. Die dünnhäutigen, flügellosen Insekten leben in feuchter Umgebung, wie in der Laubstreu oder in den oberen Bodenschichten, wo sie oft in grossen Individuenzahlen auftreten. Im Zolli konnten 45 Arten nachgewiesen werden, von denen 14 das erste Mal aus der Schweiz gemeldet werden.

Lichtscheue, aber harmlose Gesellen

Wenn man auf der Terrasse einen Blumentopf oder im Garten ein Brett aufhebt, dann rennen sie in alle Richtungen davon: die kleinen dunkelbraunen bis schwarzen Asseln. Diese sind Krebstiere und stammen von Vorfahren ab, die im Meer lebten. Die Asseln können ihre Herkunft als Wasserbewohner nicht ganz verleugnen. Alle Arten benötigen ausreichend Feuchtigkeit und lieben die Dunkelheit. Daher sind sie gelegentlich auch an feuchten Stellen im Keller zu finden. Keinesfalls sollten sie dann getötet werden. Man kann sie leicht fangen, in dem man eine rohe Kartoffel halbiert, leicht aushöhlt und abends an den feuchten Stellen auslegt. Morgens nimmt man die Kartoffel mit den Asseln und legt sie entweder an den Komposthaufen oder bringt sie in die freie Natur. Asseln sind nämlich wichtige Umsetzer von organischer Substanz in Humus. Im Zolli wurden 13 Asselarten festgestellt.

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