Wenn es im Zoo Basel dunkel wird, passieren manchmal merkwürdige Dinge...
Meist nachts geschieht das, was die Besucherinnen und Besucher normalerweise nicht zu sehen bekommen: Die Afrikanische Eierschlange frisst ihr heimliches Mahl, ein Vogelei, das ihr der Tierpfleger am Tag zuvor bereitgelegt hat. Ein solches Ei kann mehr als viermal so gross wie der Schlangenkopf sein. Möglich wird dies nur deshalb, weil die linke und rechte Unterkieferhälfte am Kinn nur durch ein "elastisches Band" verbunden sind. Dank einem für Schlangen typischen zusätzlichen Kiefergelenk kann die Schlange ihr Maul noch weiter aufreissen und sich die unhandliche Mahlzeit einverleiben. Die Eier werden unversehrt und an einem Stück verschluckt. Auf dem Weg in Richtung Magen wird die Schale von Wirbelfortsätzen regelrecht aufgeschlitzt. In der Speiseröhre wird die Schale zu einem kleinen Päckchen zusammengefaltet, und nur der leckere Inhalt landet im Magen Die Schalenreste würgt die Schlange kurzerhand wieder aus.
Wenn Eierschlangen Junge kriegen, sind im Zoo die Tierpfleger gefordert. Sie müssen die Kleinen laufend mit Eiern der richtigen Grösse füttern. Deshalb werden in den ersten Monaten vor allem Zebrafinkeneier und später Wachtel- und Taubeneier serviert.
Die Afrikanische-Eierschlange ist im Vivarium im Zoo Basel im Terrarium Nr. 51 zu sehen.