Der wuschelige Wolfsnachwuchs gibt sich zwar alle Mühe, ein echter „Isegrim“ zu sein, dennoch wird es bei aller Anstrengung noch einige Wochen dauern, bis aus den verspielten Welpen zumindest Wölfchen werden. Die beiden Winzlinge schaffen es mittlerweile immerhin, die Augen offen zu halten und hin und wieder die Knopfnase aus der Wurfbox zu stecken, um der Mutter mit unbeholfenen Schritten zu folgen.
Dabei halten sich die Kleinen bei ihrer Entwicklung genau an das Lehrbuch: Neugeborene Wölfe sind blind, taub, haben wolliges Fellhaar, weiche Schlappohren und wiegen etwa 500 g. Zwei Wochen nach der Geburt öffnen sie die Augen und beginnen zu laufen. Nach drei Wochen können sie hören und verlassen zum ersten Mal zaghaft die Höhle. Vier Wochen nach der Geburt ist der Wolfsnachwuchs schon recht munter und tapst unbeholfen hinter der Mutter her.
Im „Wald der Wölfe“ warten die drei älteren Brüder und Vater Lakota auf die Kleinen, um ausgiebig mit ihnen zu spielen. Bei so viel Abwechslung muss das Heulen-Lernen eben noch ein wenig warten.
Die beiden dunkelbraunen Welpen werden von ihren Eltern Akira (7) und Lakota (5) bestens versorgt. Der Vater und die Brüder (1) kümmern sich um den Nachwuchs, spielen mit den Welpen und passt auf, dass die Kleinen sich nicht zu weit entfernen oder gefährliche Klettertouren unternehmen.
Ganz Kavalier macht Vater Lakota Akira das Futter nicht streitig, lässt ihr immer den Vortritt, schließlich hat sie zwei hungrige Schnauzen zu versorgen und braucht jede Menge Kraft.
Tier-Infos
Timberwölfe leben im Norden Amerikas bis hinauf nach Alaska. Einst waren sie die am weitesten verbreiteten Wölfe in Nordamerika – heute überleben sie nur in Gegenden, die von Menschen dünn besiedelt sind. In der Zoo-Alaska-Landschaft Yukon Bay wird das Wolfsrudel in einer Schlucht mit Flusslauf leben und einen guten Blick auf eine Karibu-Herde haben, die in appetitlicher Nähe lebt.
Steckbrief:
Herkunft: Nordamerika, Alaska Nahrung: Karibus, Kleinsäuger, Beeren, Pflanzen Größe: 100 cm hoch Gewicht: maximal 80 kg Tragzeit: 64 Tage
Viel besser als sein Ruf
Seit jeher betrachten viele Menschen den Wolf als Feind und haben ihn deshalb erbarmungslos verfolgt. Es gibt aber gar keinen "bösen" Wolf. Der Wolf fällt nur die schwachen und kranken Tiere an. Damit sorgt er für das Gleichgewicht in der Natur.
Soziale Großfamilie
Wölfe sind gesellige Tiere und leben gerne im Rudel. Das heißt, mehrere Männchen und Weibchen mit den Jungen kümmern sich umeinander,¬ aber nach einer ganz bestimmten Rangfolge. Innerhalb dieser Familie gibt es zwei getrennte soziale Rangordnungen: die Weibchen kämpfen um einen Platz innerhalb ihrer "Frauengruppe", die Männchen unter sich um ihre Stellung. Am meisten zählt bei diesen Kämpfen die körperliche Kraft. Ist alles im Rudel geklärt, lebt die Großfamilie, zu der bis zu zehn Wölfe gehören, recht friedlich zusammen. Alle jagen gemeinsam und verteilen das Fressen gerecht an die Jungtiere und an die alten Wölfe der Gruppe.
Mit den Wölfen heulen
Fängt ein Wolf an zu heulen, stimmen kurz darauf die anderen ein. Sie bleiben an der Stelle, an der sie gerade sitzen oder stehen, richten die Schnauze gen Himmel, ziehen die Mundwinkel weit nach vorn, und los geht's: In langgezogenen, auf- und abschwingenden Tönen singen sie regelrechte Heulstrophen! Genauso plötzlich wie der "Spuk" angefangen hat, endet er auch wieder. Anschließend laufen alle im Rudel aufgeregt umher, belecken sich winselnd die Schnauzen, freuen sich und spielen.