Das Mini-Männchen ist eine echte Sensation für den Erlebnis-Zoo Hannover, denn seit 2000 blieb der Nachwuchs bei den Surikaten aus. Um dies zu ändern, ist das neue Erdmännchen-Dreiergespann Rosa-Karl-Friedrich in den hannoverschen Zoo an den Sambesi gezogen. Ihr großes Kuscheln hatte Erfolg – und noch dazu so einen niedlichen!
Das Baby ist etwa drei Wochen alt – einen genauen Geburtstag gibt es nicht, denn das Kleine ist in der warmen Höhle unter dem Gehege unbeobachtet geboren worden und hat dort mindestens zwei Wochen versteckt gelegen. Bei der Geburt wiegen Erdmännchen-Babys gerade mal 25-36 Gramm. Erst nach 14 Tagen öffnen sie die Augen und folgen dann ihrer Familie ins Freie.
Seit einigen Tagen lässt sich das Mini-Männchen immer öfter blicken. Aufgeweckt versucht es, unter den Armen seiner Familie hervor zu schauen und zu erkunden, was „da draußen“ so alles passiert. Doch die drei Erdmännchen sorgen dafür, dass der kleine Knirps immer unter ihnen versteckt ist oder in die sicheren Gefilde des heimischen Baus gebracht wird. Es bedarf also viel Geduld, um den Kleinen zu Gesicht zu bekommen – aber das Warten lohnt sich!
Letzter Nachwuchs vor sieben Jahren
Den letzten Erdmännchen-Nachwuchs gab es im Jahr 2000. Drei Mini-Männchen wurden damals von der Familie ganz so betreut, wie es in den Büchern stand: Das dominante Elternpaar bekam den Nachwuchs, der Rest der Sippe kümmerte sich um die Kleinen. Wenn die Mutter die Nase voll hatte von dem ganzen Wirrwarr, zog sie sich durch den Tunnel in das zweite Gehege zurück und leistete dort den beiden Stachelschweinen Harry und Sally Gesellschaft.
Der große Streit
Doch das war vor dem großen Streit, bevor der Tunnel geschlossen werden musste. Urplötzlich wandelten sich die liebenswerten Erdmännchen in gnadenlose Kollegen. Während ein blindes Erdmännchen (und damit eine potentielle Gefahr für die Familie) vom Clan geschützt wurde und sogar bäuchlings im Futternapf liegen durfte, wurde einem anderen gesunden Erdmännchen die Hölle heiß gemacht. Die zierlichen kleinen Raubtiere bissen das unerwünschte Mitglied aus der Gruppe, kurze Zeit später musste ein anderer Sympathisant ebenfalls gehen. Zurück blieb ein harter Kern aus fünf Erdmännchen, der – jedenfalls bis heute – zusammenhält wie Pech und Schwefel. Die beiden Ausgestoßenen lebten fortan in der anderen Anlage bei den Stachelschweinen, der Tunnel blieb geschlossen.
Friedliches Familienleben
Friede kehrte wieder bei den Erdmännchen ein, Nachwuchs blieb jedoch aus. Logisch. Die fünf Freunde sind das Alphaweibchen und ihre drei Söhne sowie ein nicht dominantes Weibchen. Inzucht ist bei Erdmännchen verboten. Da sind sie sehr streng. Nachwuchs wird bei den Fünf vom Sambesi also nicht mehr erwartet, dafür aber ein freundliches Familienleben.
Endlich wieder Mini-Männchen!
Für den Nachwuchs sorgen jetzt Rosa, Karl und Friedrich. Bei den Erdmännchen entscheiden übrigens die Erdfrauchen, wer der Vater sein darf. Ob Karl oder Friedrich, wissen wir nicht. Aber eins ist sicher, Rosa ist definitiv die Mutter! Wer auch immer es war, wir hoffen auf baldige Wiederholung, Denn jetzt wissen sie ja, wie das funktioniert.
Erdmännchen
Herkunft: Süd- und Südwestafrika
Nahrung: Insekten, vereinzelt Wirbeltiere
Größe: 25-35 cm
Gewicht: etwa 700 g
Tragzeit: etwa 11 Wochen