Die Zecken ist gerade im Frühjahr und Sommer ein leidiges Thema, das leider auch in unserer Gegend eine immer größere Bedeutung annimmt. Aus diesem Grund zeigt der Zoo Augsburg eine Ausstellung zu Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten.
Er ist klein und unscheinbar, doch er kann es in sich haben. - Die Rede ist vom gemeinen Holzbock, Ixodes ricinus. Zecken können gefährliche Krankheitserreger beherbergen, die sie mit ihrem Stich auch auf den Menschen übertragen.
Zecken lassen sich nicht wie oft angenommen von Bäumen auf ihre Opfer herunterfallen, sondern sie leben im Gras und Unterholz und werden von vorbeikommenden Tieren oder Menschen abgestreift. Besonders anziehend wirken auf sie Schweißgeruch und hohe Körpertemperatur. Einmal auf ihrem Opfer gelandet, stechen Zecken nicht gleich zu, sondern suchen sich erst einmal eine Stelle, an der die Haut dünn und daher gut zum Blutsaugen geeignet ist. Gründliches Absuchen des Körpers nach einem Aufenthalt im Freien kann daher unter Umständen vor Zeckenstichen schützen.
Sowohl Viren, verantwortlich für die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), als auch Bakterien, Verursacher der Borreliose, kann so ein Holzbock enthalten.
Die Borreliose wird von spiralförmigen Bakterien, den Borrelien, ausgelöst. Sie ist mit Antibiotika gut behandelbar. Häufig, jedoch nicht immer, ist erstes Anzeichen einer Infektion eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle. Diese Rötung ist sehr typisch - wer sie nach einem Zeckenstich beobachtet, sollte sofort zum Arzt gehen. Im späteren Verlauf treten die verschiedensten, weniger spezifischen Symptome auf, beispielsweise Gelenkschmerzen, Haut- und Nervenbeschwerden, manchmal Herzprobleme, Muskelschwächen oder Lähmungserscheinungen.
Eine FSME-Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, wie eine Sommergrippe. Nach Abklingen dieser Symptome ist die FSME oftmals bereits wieder überstanden. Gefährlich kann es werden, wenn das Virus das zentrale Nervensystem befällt. Die Folge sind Hirnhaut-, Gehirn-, Nervenwurzel- oder Rückenmarksentzündungen, die u. U. bleibende Schäden wie Lähmungen von Armen und Beinen und Atemlähmungen hinterlassen können In 1-2% der Fälle verläuft die Erkrankung tödlich Die FSME ist im Gegensatz zur Borreliose nicht mit Medikamenten behandelbar. Ist sie einmal ausgebrochen, kann ein Arzt nur noch versuchen, eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern. Soweit muß es jedoch nicht kommen, denn ein Schutz vor Infektion mit FSME-Viren ist durch eine Impfung möglich.
Zecken kommen weltweit vor und übertragen auch überall die Borreliose-Erreger. Die FSME ist dagegen auf bestimmte Regionen beschränkt. Erkrankungen wurden vor allem aus Bayern, Baden-Württemberg, in zunehmendem Maße aber auch aus Hessen, Rheinland Pfalz und Thüringen gemeldet. In zahlreichen anderen europäischen Ländern wie Österreich, Ungarn,Polen Tschechien und den baltischen Staaten kommt das FSME Viruse benfalls vor.