Eine Antwort darauf ist der vor neun Monaten von Firmen und Institutionen aus der Region gegründete Verein ZiRKL (Zukunft im Raum Kaiserslautern). Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Vereinsmitglieder bei der Gewinnung von Fach- und Führungskräften zu unterstützen. Bei den Top-Leuten, die schon in der Region arbeiten, will der Verein dazu beitragen, Abwanderungsgedanken gar nicht erst aufkommen zu lassen oder zu zerstreuen. Auf beiden Gebieten kann der Verein bereits Erfolge vorweisen. Grit Wehrmann von ZiRKL kann dies an konkreten Beispielen belegen.
„Grundgedanke unserer Arbeit ist, dass bei einem Wohnortwechsel außer dem Beruflichen zahlreiche weitere Faktoren eine, vielleicht sogar die entscheidende Rolle spielen“, sagt sie. Findet der Partner dort ebenfalls eine Stelle? Was hat die Umgebung zu bieten? Ist das kulturelle Angebot interessant? Wie steht es um die Ausbildung der Kinder? Wer sich hier die Zeit nimmt, auf die potenziellen neuen Bürger ein- und zuzugehen, kann gegenüber anderen attraktiven Städten punkten, erklärt Wehrmann. „Die Menschen sollen dabei spüren, dass sie hier willkommen sind!“, bringt sie die Arbeit von ZiRKL auf den Punkt.
Die Vereinsmitglieder, namhafte Unternehmen und Institutionen der Region, übertragen diese zeit- und arbeitsintensive Aufgabe dem Verein, können sich so stärker auf andere Aspekte der Neuanstellung und ihre Kerngeschäfte konzentrieren. Erster Anknüpfungspunkt für Bewerber und Unternehmen ist übrigens häufig die webbasierte Jobbörse unter www.zirkl.de, die der Verein im Auftrag seiner Mitglieder pflegt und für Anfragen von außerhalb nutzt. Wird das Interesse beider Seiten konkret, verschickt der Verein im Auftrag seiner Mitgliedsfirmen so genannte Start-Pakete mit ersten Infos über die neue Heimat. Dank eines großen Netzwerks vermittelt ZiRKL kompetente Ansprechpartner und konkrete Hilfe, beispielsweise bei der Wohnungssuche. Sogar wenn die Umzugskisten ausgeräumt und das Leben in Kaiserslautern schon fast seinen gewohnten Gang geht, hat der Verein für die Neubürger noch ein offenes Ohr.
Weil die besten Ratgeber für Fragen des täglichen Lebens unbestritten die langjährigen Bürger sind, arbeitet ZiRKL derzeit an einem Konzept zur stärkeren Einbindung, das bis zum Einjährigen von ZiRKL im November spruchreif sein wird.
Die Zahl der Mitglieder im Verein hat sich seit seiner Gründung verdoppelt. Sein Engagement für neue Top-Leute ist ständig in Bewegung. Ab Herbst ist ein elektronischer Newsletter geplant, der zunächst an ehemalige Studenten der Kaiserslauterer Hochschulen gehen soll. Bei der Mediamit, der größten IT-Messe in der Pfalz am 24. Oktober 2007 in Kaiserslautern, wird ZiRKL den Stand mit zwei Mitglieds-Unternehmen teilen, die sich den Besuchern als potenzielle Arbeitgeber präsentieren. „Das Werben neuer Mitarbeiter wird immer schwieriger. Da müssen wir mit unseren Mitgliedern ständig neue Wege gehen“, sagt Wehrmann.
Nicht nur die Unternehmen, auch die Region soll von alledem profitieren: „Jeder hoch qualifizierte Mitarbeiter, den wir für Kaiserslautern und die Region gewinnen, stärkt den Standort. Vom Erfolg eines Unternehmens profitieren auch andere, z.B. Dienstleister wie Caterer, Reinigungsfirmen, Bürofachgeschäfte etc. durch mehr Aufträge. Damit werden Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen. Es steigt die Kaufkraft und das kulturelle Angebot wird gefördert“, sagt sie.
Der Verein wird geführt durch die Vorstände Dr. Ludger Müller (Vorsitzender) von der Keiper Recaro Group, Dr. Philip Pongratz von der WFK GmbH und Frau Tatjana Gamber von I.K. Hofmann GmbH. Die Geschäftsstelle des Vereins wird durch die IHK Zetis GmbH gestellt, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der IHK Pfalz.