Innovation = Management des Zufalls
Der Titel "Synnovation" leitet sich von der wachsenden Bedeutung ab, die in der Vernetzung verschiedener Wissensquellen liegt. Denn der Ruf nach (echten) Innovationen wird immer lauter. Sie gelten als Garant für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmenserfolg in der Zukunft. Auf den Agenden führender Unternehmen rangiert der Begriff Innovation daher weit oben. Wie aber entstehen Innovationen? Wie schaffen es Unternehmen den Zufall zu managen, um innovativer zu werden und ihre Kunden zu begeistern?
In den Unternehmen ist bei der Innovationsentwicklung ein Umdenken zu beobachten - weg von abgeschotteten Insellösungen hin zu einem Prozess, der freies, innovatives Denken fördert. Kollaborative Multi-Stakeholder-Prozesse - gemeint sind u. a. Dialoge mit den verschiedensten Interessengruppen aus unterschiedlichen Branchen und Wissengebieten - erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Vorteile dieser Prozesse liegen auf der Hand: Kundenperspektiven können frühzeitig erkannt und eingebunden werden. Das Know-how aus anderen Branchen und Wissensdisziplinen ermöglicht nicht nur den Blick über den berühmten Tellerrand, sondern bringt neues Wissen in Umlauf.
Synnovation = Vernetzung verschiedener Wissensdisziplinen
Synnovation beschreibt daher im Kern eine neue Kultur der Innovation, in der das Neue nicht mehr primär aus einer eingeengten Beschleunigungs-, Kontroll- oder Überwindungsphantasie entsteht. "Innovation verliert Ihre technozentrische Ausrichtung", so die Autoren. An die Stelle "ingenieurischer Innovation" tritt eine systemische Innovationskunst, die mehrschichtig und mehrdimensional angelegt ist. Innovationen beziehen somit ihren "genialischen" Moment aus der Synthese, aus der schöpferischen Re-Kombination bereits vorhandener Elemente, die intelligent auf neue Nutzungen angewendet werden können.
Prof. Ulrich Weinberg, Leiter der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut (HPI D-School) in Potsdam, sprach mit Trend-Update über die Unterschiede zwischen Brainstroming, Innovationsmanagement und dem im Institut gelehrten Design Thinking. Eine systemische Perspektive zeigt sich auch in diesem neuen Ansatz. So wird sehr visuell und mit dem frühzeitigen Erstellen von Prototypen gearbeitet, was insbesondere für Betriebswirte und Juristen oftmals Neuland ist.
Des Weiteren findet sich im Trend Update ein Überblick über die wichtigsten Methoden und Ansätze, wie Unternehmen versuchen, das Thema Innovation auf neue Art zu erschließen. Dazu gehört das intelligente Design von Arbeitsprozessen wie eine auf Vernetzung ausgerichtete Büroarchitektur. Denn selbst das zufällige Zusammentreffen mit einem Kollegen auf dem Flur kann einen großen Mehrwert bieten, wenn durch diese Begegnung herauskommt, dass man sich gerade mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigt.
Über das Trend-Update (www.trend-update.de)
Das Trend-Update ist das offizielle Monatsmagazin des Zukunftsinstituts, herausgegeben von Matthias Horx. Als regelmäßiges Update zu den großen und kleinen Trend-Themen bietet das Magazinformat die Möglichkeit, die Thesen und Entwicklungen selbst zu bewerten und auf die Bedeutung für das eigene Umfeld abzuklopfen.