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The Making of Discus - Ein Gespräch mit Harald Gründl, EOOS

Auf der Suche nach der Sonne

(lifePR) (Dornbirn, )
Die Form folgt der LED - das Strahlerdesign von Discus wurde erstmalig speziell auf die LED-Technologie ausgelegt. Das innovative Designkonzept von EOOS gewährleistet eine rein passive Kühlung des LED-Moduls, bei gleichzeitig sehr kompakten Abmessungen und einer prägnanten Optik.

Mit der neuen Strahlerserie Discus ist es erstmals gelungen, die Möglichkeiten und Anforderungen der LED-Technologie ausdrucksvoll in das Design zu integrieren. Die sonnenscheibenähnliche Form mit dem Kühlrippenring, der als Designelement das Erscheinungsbild des Strahlers dominiert, ermöglicht durch einen optimierten Wärmehaushalt eine passive Kühlung des Hochleistungs-LED-Moduls. Mit lediglich 28mm ist die LED-Ausführung extrem schmal.
Auch die neu konzipierte Adapter-/Trackbox- Plattform zeigt sich in einer kompakten, zurückhaltenden Formensprache und unterstreicht das minimalistische Strahlerkonzept. Für das ansprechende Design erhielt die Strahlerserie den iF Award 2010 für hervor-ragendes Produktdesign des Rats für Formgebung.

Das Design dieser außergewöhnlichen Strahlerserie stammt vom Wiener Designstudio EOOS - einem langjährigen Designpartner der Firma Zumtobel. So erfolgreiche Produkte wie der LED-Strahler Tempura, die Vivo-Strahlerserie oder auch der erste Öko-Designstrahler Liviano verdeutlichen den Designanspruch der Avantgardisten aus der österreichischen Hauptstadt, das einerseits sehr zurückhaltend und gleichzeitig sehr prägnant ist. Mit ihrer Philosophie der poetischen Analyse nehmen sie sich bewusst Zeit, in die Unternehmensphilosophie des Partners einzutauchen und so die unterbewusste Identität ihrer Auftraggeber zu erkennen und die Wechselwirkungen aus funktionalen und emotionalen Komponenten perfekt auszubalancieren. Vor allem aber ist die poetische Analyse die Suche nach einem intuitiven Bild, nach einem Ritual oder nach einer Geschichte, einem Mythos.

Interview mit Harald Gründl, gemeinsam mit Gernot Bohmann und Martin Bergmann - kreativer Kopf des Wiener Designbüros EOOS - über Reiz und Herausforderung der neuen LED-Technologie

Die Strahlerserie Discus setzt sich mit den neuen Designmöglichkeiten durch LED auseinander. Was waren für Sie die Herausforderungen bei der Entwicklung?

Harald Gründl: Die Idee, einen ganz flachen Strahler zu entwerfen, hatten wir schon beim Briefing für den ersten LED- Strahler (Tempura) vor vier Jahren. Aber erst jetzt ist die LEDTechnologie so weit, sind die LEDs wesentlich effizienter als damals, dass wir unsere Vision, einen LED-Strahler einfach als Scheibe zu entwickeln, umsetzen konnten. Das bestärkt uns in der Überzeugung, dass jetzt ein Technologiewandel stattfindet - dass die LED wirklich den zukünftigen Anforderungen von Lichtqualität und von Energieeffizienz genügen kann.
Bisher wurde die LED-Technologie in konventionelle Bauformen integriert. Für uns stand im Entwicklungsprozess schnell fest, dass wir es umgekehrt machen werden und die konventionellen Leuchtmittel in diese Scheibenform integrieren.

Die "Sonnenstrahlen" des Discus sind sehr markant - lieben Sie unverwechselbare Formen?

Harald Gründl: Wir waren auf der Suche nach einem starken Bild für den Discus und haben dieses sehr, sehr starke Bild in den Anhängern, die die Schamanen getragen haben, gefunden - Sonnenscheiben. Diese Sonnenscheiben sind Tausende von Jahren alt. Für uns stellt diese archaische symbolische Form gepaart mit moderner Hochtechnologie eine perfekte Spiegelung der heutigen Gesellschaft dar. Wir Menschen sind geprägt von Geschichten, Mythen, Ritualen, die es seit Jahrtausenden gibt. Und auf der anderen Seite sind wir geprägt von moderner Technologie, die wir nicht immer ganz nachvollziehen können. Und dieses Zusammenbringen von diesen unterschiedlichen Aspekten, das ist für uns eigentlich der Ausgangspunkt der Gestaltung von Discus gewesen.

Die Strahlen haben eine wichtige technische Funktion - möchten Sie dies durch das Design explizit unterstreichen?

Harald Gründl: Die Strahlenform bei Discus kommt eigentlich daher, dass wir einerseits diese Symbolform zitieren, also diese Anhänger der Schamanen, und auf der anderen Seite sind diese radial angeordneten Strahlen gleichzeitig die Kühlrippen, die das LED-Modul in der Mitte des Strahlers kühlen. Der Strahler ist so konzipiert, dass in allen Lagen die Luft von unten angesaugt wird, die Kühlung der LEDs garantiert und die heiße Luft dann nach hinten abgibt. Und das zeigt unseren Gestaltungsansatz hervorragend: Symbolische Formen sollten nicht nur für sich allein stehen, sondern integraler Bestandteil einer technischen Funktion sein. Design ist für uns nie etwas, das man über die technische Funktion drüberstülpt. Für uns ist die Form, die letztendlich entsteht, ein Zusammenwirken aus Symbolform und technischer Notwendigkeit.

Mit der LED Technologie werden die technischen Anforderungen des Leuchtmittels auch für den Designer immer wichtiger - wie gehen Sie damit um? Müssen Sie nun auch Lichttechnikexperte werden?

Harald Gründl: Obwohl es sich um einen Strahler dreht, ist das Problem, das es hier zu bewältigen galt, kein lichttechnisches, sondern ein wärmetechnisches. Und das zeigt den veränderten Zugang zur LED-Technologie, bei der man sich mehr darum kümmern muss, wie man die Wärme ableitet, als dass man lichttechnische Aspekte berücksichtigen muss.
Denn das LED-Modul ist lichttechnisch optimiert und muss eigentlich nur perfekt gekühlt werden. Design muss also in Zukunft nicht so sehr einhüllen, sondern eher Formen aufbrechen, um den technischen Anforderungen der LED gerecht zu werden. Unsere Hoffnung ist, dass diese archetypische starke Form des Strahlers bleibt und nur durch immer leistungsfähigere LEDs ergänzt wird.

Die Strahlerserie Discus ist speziell für Anwendun-gen in Verkauf und Präsentation geeignet - wo sehen Sie die großen Vorteile des Strahlers?

Harald Gründl: Aus unserer Erfahrung als Retail- Designer ist es ganz wichtig, dass man eine Bauform hat mit verschiedenen Leuchtmitteln.
Es sollten also keine unterschiedlichen Größen existieren, sondern einfach nur das, was rauskommt, sollte variieren - die Abstrahlwinkel oder das Leuchtmittel. Und das hat zwei Vorteile: In ein paar Jahren wird es hoffentlich nur noch die Scheiben geben. Und ein weiterer Vorteil für die heutige Anwendung im Retail-Bereich ist, dass man unterschiedliche Leuchtmittel miteinander mischen kann, ohne dass man unterschiedliche Strahler an der Decke hat.
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