Geradezu ein Skandal sei in diesem Zusammenhang die von profitgierigen Lobbyisten ungeniert geförderte, per Scheibchentaktik betriebene Legalisierung von Gigalinern - mehr als 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Lkw. Die Ungetüme dürften inzwischen in einigen nördlichen Bundesländern Versuchsfahrten durchführen, obwohl das Verkehrsministerium die Zulassung solcher Fahrzeuge auf deutschen Straßen bislang stets als rechtswidrig abgelehnt hätte. Der Bund schreibe dabei anscheinend die Bedenken vieler Experten in den Wind, die eindringlich davor warnen, dass die heimische Straßeninfrastruktur für solche überlangen und schweren Monstertrucks gar nicht ausgelegt ist - sie müsste folglich auf Kosten der Steuerzahler teuer nachgerüstet werden. Außerdem würden Unfälle dieser Ungetüme mit Autos und Motorradfahrern, Radlern und Fußgängern zu weitaus schlimmeren Folgen führen. Deutschland drohe ferner eine Verschlechterung der Klimabilanz, weil mit der Zulassung solcher Megatrucks mit massiven Verlagerungen des Güterverkehrs von der teuren Schiene auf die billigere Straße zu rechnen sei. Deshalb lehne der ARCD die Zulassung von Gigalinern weiterhin kategorisch ab.
Gemeinsam mit seinen im EAC, dem Verbund Europäischer Automobilclubs, vertretenen vier Partnerclubs ACE, ARBÖ, ACV und KS macht sich der ARCD aber auch dafür stark, dass das ab 2011 europaweit in jedem Neuwagen serienmäßige automatische Unfall-Notrufsystem "eCall" in die bereits etablierten Notrufsysteme und Rettungsketten integriert wird. Ausschlaggebend sei zudem, dass jeder Autofahrer selbst bestimmen könne, welchen Dienstleister er mit seinem Notruf erreichen möchte: seinen Automobilclub, seinen Kfz- Hersteller oder die Rettungsleitstelle. Entscheidend seien darüber hinaus kostengünstige, in der Praxis funktionierende und an die bestehenden Rettungsketten angepasste Systeme, die von tatsächlichem Nutzen für den Autofahrer sind - und nicht nur lukrative Vertriebsmodelle verschiedenster Interessensgruppen des automobilen Spektrums. ARCD