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Brasilien: Führt der Gammelfleischskandal zu einem Importstopp in die EU?

(lifePR) (Hamburg, )
Ein Fleischskandal hat Brasilien in den letzten Tagen in die Schlagzeilen internationaler Medien gebracht. Nach den vorliegenden Berichten wurden verdorbenes Rindfleisch und „gestrecktes“ Hühnerfleisch exportiert.

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Allerdings liegen keine zuverlässigen Informationen über die ausgeführten Mengen vor. Die EU importiert große Mengen von Hühnerfleisch aus Brasilien, und auch die Rindfleischeinkäufe sind erheblich. Deutschland hat im Jahr 2016 über 114.000 Tonnen Fleisch aus Brasilien eingeführt ‒ vor allem Geflügel. Insgesamt ist davon auszugehen, dass nahezu 160 Länder Fleisch aus Brasilien mit seinen mehr als 4.800 Produktionsstätten importieren. Betroffen ist auch der weltweit größte Fleischproduzent „JBS“. Nach den bisher vorliegenden Informationen wurden offenbar 21 Betriebe unter besondere Beobachtung gestellt und zahlreiche Personen festgenommen. Büros, Schlacht- und Kühlhäuser von 40 Firmen an 200 verschiedenen Orten werden intensiv durchsucht, und drei Fabriken wurden bereits geschlossen.
Eine besondere Bedeutung erlangt der Skandal dadurch, dass das verdorbene Fleisch offenbar mit krebserregenden Substanzen behandelt wurde, die die Geruchsabweichungen überdecken sollten. Darüber hinaus wurde mit chemischen Produkten das Aussehen des Fleisches verbessert. Einzelheiten über Art und Konzentrationen der eingesetzten Substanzen liegen nicht vor. Einige Importländer wie China, Schweiz und Chile haben Importe aus Brasilien ausgesetzt. Auf EU-Ebene werden entsprechende Diskussionen geführt. Derzeit sind im EU-Schnellwarnsystem (RASFF) noch keine Informationen verfügbar einsehbar.
Durch die polizeilichen Operationen in Brasilien wird auch geklärt, ob Regierungskontrolleure Schmiergelder erhalten und Zertifikate für das Fleisch ohne Kontrollen ausgestellt haben. Brasiliens Regierung bemüht sich um Schadensbegrenzung und betont wiederholt, dass nur sehr wenige Betriebe betroffen sind. Der Vertrauensverlust ist jedoch bereits jetzt offensichtlich!
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Text von Prof. Dr. Walther Heeschen

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