"Die vorrangige Prüfung für Regorafenib in Japan zur Behandlung von GIST ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Patienten in Japan eine dringend benötigte neue Behandlungsoption anbieten zu können", sagte Kemal Malik, M.D., Mitglied im Executive Committee von Bayer HealthCare und Leiter der Globalen Entwicklung.
Die Einreichung beim MHLW basiert auf den positiven Ergebnissen der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie GRID (GIST - Regorafenib In Progressive Disease), die weltweit durchgeführt wurde - darunter auch acht Zentren in Japan. Die Studie untersuchte Regorafenib in Kombination mit der bestmöglichen unterstützenden Therapie (best supportive care oder BSC) im Vergleich zu Patienten mit Placebo plus BSC. Aufgenommen wurden Patienten mit metastasierten und/oder inoperablen gastrointestinalen Stromatumoren (GIST), deren Krankheit trotz vorangegangener Behandlung mit Imatinib und Sunitinib weiter fortgeschritten war. Regorafenib plus BSC konnte im Vergleich zu Placebo plus BSC das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant verlängern. Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Regorafenib in der GRID-Studie war vergleichbar mit den Ergebnissen früherer Studien. Ergebnisse der Studie wurden im Juni 2012 auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) präsentiert und am 22. November 2012 in der Online-Publikation des Lancet veröffentlicht.
Regorafenib wurde im September 2012 von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA unter dem Handelsnamen Stivarga® zur Behandlung von mCRC sowie im Februar 2013 in der Indikation 'GIST' zugelassen. In der EU ist die Zulassung von Regorafenib zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom ebenfalls beantragt worden.
Über die GRID Studie
GRID war eine randomisierte, doppelblind durchgeführte, Placebo kontrollierte Multicenterstudie der klinischen Phase III. Untersucht wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Regorafenib zur Behandlung von GIST.
199 Patienten, deren Krankheit trotz Behandlung mit Imatinib und Sunitinib weiter fortgeschritten war, erhielten randomisiert im Verhältnis 2:1 entweder Regorafenib (160 mg einmal täglich über drei Wochen, gefolgt von einer Woche Pause) oder Placebo, jeweils kombiniert mit der bestmöglichen unterstützenden Behandlung. Der primäre Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben. Zu den sekundären Endpunkten zählten das Gesamtüberleben, die Zeit bis zum erneuten Fortschreiten der Krankheit, die Krankheitskontrollrate, die Ansprechrate des Tumors sowie die Dauer des Ansprechens. Die Sicherheit und Verträglichkeit beider Behandlungsgruppen wurde ebenfalls verglichen.
Über Gastrointestinale Stroma-Tumore
Gastrointestinale Stroma-Tumore oder kurz GIST sind die häufigste Form von Sarkomen im Magen-Darmtrakt. GIST sind lebensbedrohliche und bösartige (maligne) Tumore, wenn sie in andere Bereiche des Körpers streuen (metastasieren) oder nicht vollständig operativ entfernt werden können. GIST Tumore weisen eine Neuerkrankungsrate von 11 bis 20 Fällen pro Million Menschen pro Jahr auf. In Japan gibt es schätzungsweise 1.000 bis 1.500 neue Erkrankungen pro Jahr.
Die Entdeckung der onkogenen KIT-Kinase Mutationen in GIST und die Einführung von Therapien mit Kinase-Inhibitoren, haben zu einer schnellen Entwicklung im Verständnis dieser Tumore geführt. Es ist bekannt, dass 70-80% der Tumore eine onkogene Mutation im KIT-Gen aufweisen und dass diese Mutation zu einer dauerhaften Aktivierung der Kinase führt. Daher ist das mutierte KIT-Gen ein klinisch relevantes therapeutisches Target für GIST.
Über Regorafenib
Regorafenib ist ein oral wirksamer Multi-Kinase-Inhibitor, der in präklinischen Studien zeigen konnte, bestimmte Signalwege des Tumorwachstums zu hemmen - darunter Rezeptoren für VEGF, die eine wichtige Rolle bei der Angiogenese (Blutversorgung) des Tumors spielen. Regorafenib blockiert außerdem verschiedene onkogene Kinasen und Kinasen der Mikroumgebung der Tumorzelle, darunter KIT and PDGFR, die eine wichtige Rolle bei der Angiogenese (Blutversorgung) des Tumors spielen und verhindert dadurch das Wachstum (Proliferation) von bestimmten Tumorzellen.
Regorafenib ist ein Bayer-Wirkstoff und wird in den USA gemeinsam von Bayer und Onyx Pharmaceuticals vermarktet. Mit Onyx hat Bayer 2011 eine Vereinbarung getroffen, nach der Onyx Lizenzgebühren auf weltweite Umsätze mit Regorafenib im Bereich der Krebsbehandlung erhält.
Über Onkologie bei Bayer
Bayer engagiert sich dafür, Wissenschaft in ein besseres Leben für die Patienten umzusetzen. Das Entwicklungsportfolio des Unternehmens konzentriert sich auf innovative Medikamente. In Bayers Onkologie-Portfolio sind derzeit zwei zugelassene Krebsmedikamente sowie mehrere Substanzen, die sich in der klinischen Entwicklung befinden. Zusammen zeigen diese Produkte den Forschungsansatz von Bayer: Die Konzentration auf neuartige biologische Ansatzpunkte und Bahnen mit dem Potential, die Krebstherapie über verschiedene Tumorarten und -Stadien hinweg zu transformieren.
Zukunftsgerichtete Aussagen
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