„Das ist aus unserer Sicht ein sehr positives Ergebnis. Es zeigt erstens, dass gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten in Sachen Hörgeräte qualitativ sehr gut versorgen. Und zweitens, dass unsere Hörgeräteakustiker hohe Qualitätsstandards erfüllen“, kommentiert Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender BIG direkt gesund, das Ergebnis und ergänzt: „Eine private Zuzahlung wird immerhin von 70 Prozent der Versicherten gewählt. Und zwar dann, wenn sie noch mehr Wert auf Komfort, Ästhetik oder Bequemlichkeit legen. Gut versorgt sind sie auf jeden Fall auch ohne Zuzahlung. Das belegt die Studie.“
Akustiker kommen Informationspflicht in allermeisten Fällen nach
Ihrer Informationspflicht kämen die Hörgeräteakustiker ebenfalls in den allermeisten Fällen nach: „Immerhin 87 Prozent der Befragten konnten sich daran erinnern, dass sie über ein eigenanteilsfreies Versorgungsangebot informiert wurden. Die übrigen 13 Prozent gaben an, diese Info nicht bekommen zu haben oder konnten sich nicht mehr erinnern. „An diesen 13 Prozent muss gearbeitet werden“, so Peter Kaetsch.
Problem: 10 Prozent nutzen Hörgerät kaum
Zu denken gibt ihm, dass immerhin 10 Prozent der Befragten angaben, ihre Hörhilfe kaum oder selten zu tragen: „Als Krankenkasse haben wir ein hohes Interesse daran, dass die Versichertengemeinschaft nur für Hilfsmittel zahlt, die auch tatsächlich verwendet werden.“
Hohe Zufriedenheitswerte erhielten die Hörgeräte in Bezug auf Funktionalitäten und Produkteigenschaften. Allerdings sahen die Befragten bei der Störschallunterdrückung und der Batterielaufzeiten Verbesserungspotential. „Hier sind die Hersteller gefragt, diese Nutzeranforderungen besser zu erfüllen“, so Kaetsch.
Abnahme durch HNO-Ärzte nicht notwendig
Nicht nachvollziehen kann Peter Kaetsch die Forderung vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte, eine Abnahme der Hörgeräteversorgung durch den Arzt zur Pflicht zu machen. „Angesichts der sehr erfreulichen Studienergebnisse zur Tragefrequenz und der Zufriedenheit mit den Hörgeräten lehnen wir dieses Ansinnen als unwirtschaftlich und unnötig ab. Die Hörgeräteakustiker machen einen guten Job“, so Kaetsch.