Aus den Beiträgen der Referentinnen und Referenten wurde deutlich, dass der Auenschutz in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Deichrückverlegungen könnten nur dann umgesetzt werden, wenn entsprechende Flächen zur Verfügung gestellt werden und die Menschen vor Ort für die notwendigen Maßnahmen gewonnen würden. Zur naturverträglichen Nutzung von Auenflächen sind oftmals Änderungen der land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen unumgänglich, die in den Planungsverfahren mit den Betroffenen abgestimmt werden.
Beispiele aus den Niederlanden, vom Niederrhein und von der österreichischen Donau gaben auf der Tagung Einblicke in die Umsetzungspraxis in anderen Flussgebieten. Bei der anschließden Exkursion konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Erfolgen der Auenrenaturierung vor den Toren der Stadt Lenzen überzeugen. "Seit Abschluss der Deichschlitzung im Jahr 2009 hat sich das Gebiet prächtig entwickelt. Viele Vogelarten wie Wachtelkönig, Kranich, Schilfrohrsänger und Kiebitz haben die neu geschaffenen Gewässer und Feuchtgebiete längst zurückerobert. Aber auch die Wirksamkeit für den Hochwasserschutz wurde bereits spürbar und durch Messungen nachgewiesen. Beim letzten Jahrhunderthochwasser 2011 sank der Hochwasserscheitel durch die Deichrückverlegung vor Ort um 35 cm, während an vielen anderen Pegeln der Elbe neue Rekordwasserstände gemessen wurden", erläuterte Prof. Dr. Birgit Felinks vom Trägerverband Burg Lenzen die Maßnahmen.