Künftig müsse erkennbar sein, in welchen Mengen die wichtigsten Nahrungsrohstoffe weltweit auf den Märkten verfügbar sind, sagte Aigner. "Ich unterstütze auch die Initiative der G20, den weltweiten Warenterminhandel strenger zu regulieren. Damit wird zum einen die Funktionsfähigkeit der Märkte gestärkt, zum anderen werden verlässlichere Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer geschaffen."
Hintergrund Agrarmarkt-Informationssystem (AMIS):
Beim ersten Treffen der Agrarminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im Juni 2011 in Paris war ein Aktionsplan verabschiedet worden, um für mehr Transparenz auf den internationalen Märkten zu sorgen und um Missbrauch und Manipulation von Rohstoffpreisen einen Riegel vorzuschieben. Bundesministerin Aigner kündigte an, das Thema auf dem Internationalen Agrarministergipfel im Januar 2012 in Berlin weiter vorantreiben zu wollen. Auch auf der internationalen Konferenz "Politik gegen Hunger" (21. bis 23. November 2011 in Berlin), die das BMELV veranstaltet, werden der Zugang zu natürlichen Ressourcen und die Herausforderung der globalen Ernährungssicherung im Mittelpunkt stehen.
Weitere Informationen unter www.bmelv.de
Mit Hilfe von AMIS sollen künftig die Entwicklung der vier wichtigsten pflanzlichen Erzeugnisse (Weizen, Mais, Reis, Sojabohnen) beobachtet und international vergleichbare Produktions- und Verbrauchszahlen zugänglich gemacht werden. Die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Exporteuren, Importeuren, Unternehmen sowie internationalen Organisationen soll helfen, die Märkte transparenter zu gestalten, das Vertrauen in die Märkte zu stärken und die Verteilung von Lebensmitteln im Interesse der bedürftigsten Entwicklungsländer zu verbessern. Im Rahmen von AMIS entsteht zudem ein Auswertungssystem, das extreme Preisanstiege schneller erkennbar macht und adäquate schnellere Reaktion ermöglicht. Als Ergänzung wird ein satellitengestütztes Geoinformationssystem geprüft, das wichtige Wetterdaten verfügbar macht und fundierte Vorhersagen erleichtert.