Die Parlamentarische Staatssekretärin Flachsbarth erklärt dazu:
„Die jüngsten Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung zu den Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2018 geben erneut Anlass zu großer Sorge. Der Schock vom letzten Jahr, als die Fangmenge für den westlichen Dorsch um 56% gekürzt wurde, ist noch nicht verdaut. Mit großer Besorgnis sehe ich die aktuelle Empfehlung der Wissenschaft, die Quote für den westlichen Hering 2018 um 39% zu senken. Sowohl der Dorsch als auch der Hering sind die ‚Brotfische' der Ostseefischer. Hier gibt es kaum Alternativen. Deshalb ist es uns wichtig, schon jetzt von den zentralen Akteuren zu hören, wie sie die Lage einschätzen und wie es uns gelingt, den Fischern über diese schwierige Klippe im kommenden Jahr hinwegzuhelfen.“
Hintergrund:
Die EU-Fischereiminister beschließen jährlich im Oktober auf Basis eines Kommissionsvorschlags über die Fangmengen in der Ostsee für das kommende Jahr. Der diesjährige Vorschlag wird für Ende August/Anfang September erwartet.
Dr. Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, erläuterte die Hintergründe für die Fangempfehlung des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) und wies dabei insbesondere auf die für die Fangempfehlung maßgebliche geringe Nachwuchsproduktion beim westlichen Hering hin. Beim westlichen Dorsch gebe es hingegen eine sehr erfreuliche Entwicklung: Hier sei der Jahrgang 2016 besonders stark, sodass die Fischerei ab 2019 wieder mit deutlich höheren Fangmengen rechnen könne.
Gegenstand der Diskussion des Runden Tisches waren auch mögliche flankierende Maßnahmen für die Fischerei, um eine mögliche weitere Quotenkürzung abzufedern, sowie die Beschränkung der Freizeitfischerei. Für 2017 hatte die Bundesregierung Maßnahmen zur endgültigen und vorrübergehenden Einstellung der Fangtätigkeit angeboten. Die Europäische Union begrenzte zudem die tägliche Fangmenge für Angler auf 5 Dorsche je Tag (bzw. 3 Dorsche je Tag während der Schließungszeit im Februar und März).