Im Mittelpunkt der Gespräche standen Maßnahmen zur Verbesserung der Marktposition der Krabbenfischer sowie zur Förderung des Absatzes für Nordseekrabben. Deutschland und die Niederlande waren sich einig darin, dass eine freiwillige Selbstbeschränkung der Erzeuger für eine Erholung des Marktes absolut notwendig sei. Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung des Absatzes für Nordseekrabben wurden auf den Prüfstand gestellt. Beide Länder sagten der Fischereiwirtschaft Unterstützung durch ihre wissenschaftlichen Einrichtungen zu. Dabei soll es vor allem um die Weiterentwicklung von Vermarktungswegen gehen. "Wir haben dazu in den Niederlanden bereits ein Projekt in Auftrag geben", sagte Dr. Hans Hoogeveen, Staatssekretär im Niederländischen Agrarministerium. Auch das deutsche Fischinformationszentrum (FIZ) wird gemeinsam mit den Fischern nach verbesserten Vermarktungsmöglichkeiten suchen. Angesichts der großen Schwankungen bei den Erzeugerpreisen forderten Deutschland und die Niederland mehr Transparenz auf dem Krabbenmarkt.
Kloos rief die Erzeugerorganisationen außerdem dazu auf, ihre Möglichkeiten im Rahmen der Fischereipolitik der EU voll auszuschöpfen. Bereits Anfang Mai hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium die Anzahl der prämienbegünstigten Stillliegetage, für die eine Sozialprämie an Fischereiunternehmen gezahlt werden kann, von 40 auf 50 Tage erhöht. Die entsprechenden Haushaltsmittel im Bundeshaushalt wurden zur Verfügung gestellt.
Hoogeveen betonte die enge Zusammenarbeit beider Nachbarländer auf Regierungsebene. Bereits Anfang der vergangenen Woche hatte sich Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit ihrem niederländischen Kollegen Henk Bleker in Venlo getroffen und erste Lösungswege sondiert, um den Fischern in ihrer schwierigen Lage zu helfen. "Die gute Zusammenarbeit in Fragen der Zukunftssicherung der Krabbenfischerei werden wir fortsetzen und auch auf der fachlichen Ebene vertiefen", sagte Hoogeveen.