Der Erhalt der biologischen Vielfalt hat eine zentrale Bedeutung bei der Abfederung der Folgen eines Klimawandels. Für die Entwicklungsländer, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, wird die Anpassung an den Klimawandel zu einer existenziellen Frage. „Deshalb werde Deutschland im Rahmen der G8 darauf hinarbeiten, Anpassungsprogramme in die Entwicklungszusammenarbeit zu integrieren“, so Hofmann.
Deutschland wird 2008 eine Schlüsselrolle beim Biodiversitätsschutz haben – als Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt (COP 9).
Dort wird sich die Bundesregierung für eine internationale Regelung über den Zugang zu genetischen Ressourcen und einen gerechten Vorteilsausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern einsetzen. Die Gewinne, die aus der Nutzung biologischer Ressourcen und traditionellen Wissens entstehen, sollten angemessen verteilt werden, sagte Hofmann.
Das BMZ reagierte so auf eine „Botschaft an die G8“, die heute im Rahmen der Konferenz in Berlin von Ahmed Djoghlaf, dem Exekutivsekretär der Konvention über die biologische Vielfalt präsentiert wurde. Diese Botschaft wurde durch einen konkreten Sieben-Punkte-Katalog erweitert, den die beiden internationalen Umwelt- und Entwicklungsnetzwerke Countdown 2010 und die Äquatorinitiative in Berlin vorgelegt hatten. Der Katalog beinhaltet u.a. die Forderung, dass die in Heiligendamm versammelten Vertreter/innen der G8-Länder neue Instrumente für die Entwicklungsfinanzierung vorlegen. Einnahmen aus dem Emissionshandel sollten direkt in Programme zur nachhaltigen Entwicklung besonders armer Länder geleitet werden. Außerdem müssten die G8-Staaten den Schutz der biologischen Vielfalt und die Herausforderungen des Klimaschutzes noch stärker als bislang in den zentralen Politikbereichen Landwirtschaft, Handel, Finanzierung, Transport und Entwicklung berücksichtigen.
Die Veranstaltung, bei der am Abend auch die fünf Gewinner des renommierten internationalen Äquator Preises ausgezeichnet wurden, fand in enger Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) statt. Der Preis wird vergeben an lokale Initiativen in der Äquatorregion, die durch Erhalt und Nutzung der biologischen Vielfalt dazu beitragen, Armut zu vermindern. Der Preis für Lateinamerika, der an eine Bauernorganisation in Guatemala ging, wurde durch den Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Erich Stather, überreicht. Dazu sagte er: „Die Preisträger haben bemerkenswerte Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung ergriffen, um im lokalen Bereich die biologische Vielfalt zu schützen. Dies sollte ein Beispiel für uns alle sein.“
Weitere Informationen unter: www.equatorinitiative.org.