Die verdauten Pflanzenteile sind als Dung auf den Feldern ein idealer Pflanzennährstofflieferant und ermöglichen die Einsparung mineralischer Dünger. Somit ist eine Landwirtschaft ohne Rinderhaltung undenkbar! Rinder machen Grünlandflächen für die Nahrungsmittelproduktion nutzbar, da sie das Gras dieser Flächen verdauen können. Rund 30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland sind Wiesen und Weiden, die zumeist aus geografischen oder naturschutzfachlichen Gründen nicht als Ackerland genutzt werden können. Grünlandflächen sind effektive Kohlenstoffspeicher und somit wichtig für den Klimaschutz. Ein Hektar Dauergrünland, das sind 10.000 Quadratmeter, speichert bis zu 200 Tonnen Kohlenstoff! In Deutschland wären das rd. 940 Mio. Tonnen. Das entspricht rd. 3,4 Milliarden Tonnen CO2.*
Eine klimaneutrale Milcherzeugung ist vermutlich kaum zu erreichen, aber im internationalen Vergleich steht die deutsche Milchwirtschaft sehr gut da. Mit 1,4 kg CO2-Äquivalent (eq) je kg Milch liegen die Emissionen unter dem weltweiten Durchschnitt. Nur in den USA sind die Emissionen mit 1,2 kg CO2eq je kg Milch noch geringer. In Westafrika sind es 18,5 kg CO2eq. Dies macht deutlich, dass eine nachhaltige Intensivierung in der Milcherzeugung eine wichtige Stellschraube für den Klimaschutz darstellt.
Nicht zu vergessen ist der Genussfaktor: ohne Milch keine Butter, kein Joghurt, kein Käse. Lebensmittel, auf die die Mehrheit der Deutschen nicht verzichten möchte.
* Ein Kilogramm Kohlenstoff entspricht rd. 3,67 kg C02